Rezension

Die Lausitzer Musen

Die Lausitzer Musen
von Ivonne Hübner

Bewertet mit 3 Sternen

Der Wandergeselle Jakub kehrt in ein kleines Dorf ein. In diesem Dorf werden kurz hintereinander zwei junge Frauen tot aufgefunden. Beide sind im Löbauer Wasser unter dem Mühlenrad gefunden worden. Die Bewohner gehen davon aus, dass die Frauen freiwillig ins Wasser gegangen sind. Jakub lernt die Magd des Schankwirts, Mathilde kennen. Jakub und Mathilde glauben nicht an den Zufall, dass die beiden Frauen sich freiwillig das Leben genommen haben und wenden sich an den Arzt Dr. Claudius Waldeck, der ebenfalls so seine Zweifel hat. Gemeinsam versuchen sie, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen und Licht und Dunkel zu bringen. Und tatsächlich finden sie Beweise, dass die Frauen gestoßen wurden und dadurch ums Leben kamen.

Die Geschichte wird interessant beschrieben. Ich wurde gedanklich ins Jahr 1815 gebracht und konnte mir die Personen und Umgebungen gut vorstellen. Gut beschrieben wurden z.B. auch die damalige Hygiene und die entsprechenden Gerüche. Da hat’s mich manchmal echt geschüttelt. Jakub macht sofort einen sympathischen Eindruck. Ein aufgeweckter freundlicher junger Mann. Er gewinnt sehr schnell das Vertrauen der Dorfbewohner. Und auf die Magd Mathilde hat er sehr schnell ein Auge geworfen, denn von ihrer Schönheit ist er regelrecht gefangen. Mathilde macht ebenfalls einen freundlichen Eindruck, ist jedoch irgendwie reserviert. Trotzdem merkte ich, dass sie Jakub sehr mag. Für eine junge Frau zur damaligen Zeit war es sicherlich sehr schwierig, die Gefühle für einen Mann zu zeigen. Zu Mathilde könnte ich allerdings keinen rechten Zugang finden, sie blieb immer ein wenig ungreifbar und undurchsichtig. Dr. Cornelius Waldeck ist ein fortschrittlicher Arzt. Wie er die Beweise für Mord suchte und auch die Leichen exhumierte und untersuchte, war wirklich spannend zu lesen. Dabei hatte Cornelius die Hilfe und Unterstützung von Jakub. Dieser hatte davon so gar keine Ahnung, gab aber sein Bestes. Das ließ mich manchmal etwas schmunzeln. Es gab sehr viele Personen, die erwähnt wurden. Einige spielten eine wichtige Rolle, andere nicht. Um viele Optionen zum möglichen Täter zu schaffen, ist das sicherlich wichtig. Jedoch waren es mir zu viele Personen, denn ich musste teils sehr viel überlegen, wer das denn gerade ist und in welchem Verhältnis er zu den anderen steht. Das hat meinen Lesefluss leider behindert und ich konnte mich nicht so in die Geschichte vertiefen, wie ich es mag. Ich hatte sehr lange keine Idee, wer denn der Mörder sein könnte. Die Autorin hat ein paar Möglichkeiten in meinen Kopf gebracht, doch wirklich festlegen konnte ich mich da nicht. So soll's sein. Die Aufklärung am Ende war schlüssig und nachvollziehbar. Insgesamt ein interessanter Roman, den man gut lesen kann. Die Spannung hat mich allerdings nicht ganz gepackt bzw. halten können, so dass ich drei Sterne vergebe.