Rezension

Die Macht der Bücher

Die Buchbinderin von Oxford -

Die Buchbinderin von Oxford
von Pip Williams

Bewertet mit 3 Sternen

In "Die Buchbinderin von Oxford" lernen wir Peggy kennen, die, nun ja, Bucherbinderin in Oxford ist. Das Buch nimmt uns nicht nur mit in ihren Arbeitsalltag während des Ersten Weltkriegs mit, sondern wir erfahren auch, wie sie es als Vollwaise schafft, für sich und ihre geistig behinderte Schwester Maude auf einem Hausboot zu sorgen, lernen die illustren Charaktere des Stadtteils Jerichos kennen und erleben, wie sich Peggy verliebt. Doch eigentlich will Peggy noch so viel mehr, da sie nicht nur Bücher bindet, sondern diese auch gern liest und ihr größter Wunsch darin besteht, zu studieren. Das ist aber in der damaligen Zeit so gut wie unmöglich für ein Mädchen aus ihren Verhältnissen...

Selten habe ich so lange gebraucht, um in ein Buch reinzukommen. Dabei ist die Geschichte eine wahre Liebeserklärung an Bücher, das Lesen, aber auch an das Buchbinden. Wer sich für letzteres interessiert, wird die sehr detaillierten Beschreibungen, die vor allem am Anfang des Buches sehr oft auftreten, sicher mögen... aber für alle anderen ist es sicher zu langwierig. Auch wenn mir das Buch definitiv eine Wertschätzung für den Prozess des Buchbindens gegeben hat, habe ich jedoch immer ziemlich schnell Interesse an der Geschichte verloren, wenn es zu sehr ins Detail ging. Allgemein versucht die Autorin auch extrem viele Themen unterzubringen, die zusätzlich dafür sorgen, dass das Buch unnötige Längen hat.

Das ist wirklich sehr schade, denn vor allem im letzten Drittel hatte das Buch es dann doch geschafft, dass mir die Charaktere am Herzen lagen und ich total mit ihnen mitgefiebert habe.

Wer also mehr über das Buchbinden und Oxford während des Ersten Weltkrieges erfahren möchte, wird sicher viel Freude mit diesem Buch haben. Für mich war "Die Buchbinderin von Oxford" eine Geschichte, die locker auch mit 100 bis 200 Seiten weniger ausgekommen wäre.