Rezension

Die Mordgruppe

Baumgartner und die Brandstifter - Reinhard Kleindl

Baumgartner und die Brandstifter
von Reinhard Kleindl

Bewertet mit 4 Sternen

Noch bevor die Hochzeit richtig angefangen hat kommt die Schreckensnachricht: Der Egger-Hof brennt und die bettlägerige Oma ist noch drin. Leider kann sie nicht mehr gerettet werden. Der kommissarische Leiter Gregor Wolf der Mordgruppe Graz beginnt mit den Ermittlungen. Schnell stellt sich heraus, dass Brandstiftung nicht ausgeschlossen werden kann. So recht kommen die Nachforschungen nicht voran, denn Wolf ist bei den Kollegen zu Recht nicht sehr beliebt. Baumgartner, ihr eigentlicher Chef, bleibt allerdings zunächst verschwunden. 

 

Ganz eigene Ermittler tummeln sich hier. Wolf, der sich mit seiner rechten Gesinnung nicht wohl zu fühlen scheint und dennoch nicht ausbricht. Baumgartner, verschwunden und plötzlich wieder da, reichlich derangiert und von der Trennung von seiner Frau gezeichnet. Geheimnisvolle Hinweise, schwache Indizien und mehr und mehr Handlungsstränge, die sich anfangs nicht fügen wollen. Doch schnell wird die etwas skurrile Art der Beschreibungen sympathisch und man beginnt, sich in die Geschichte hinein zu fühlen. Irgendwann erahnt man einen Zusammenhang und mit immer größerer Anspannung erwartet man die weiteren Entwicklungen. Man leidet mit den Charakteren, man ist erleichtert, wenn sie gewissen Drogen entsagen, man ist ergrimmt, wenn sie es bei anderen nicht so gründlich tun, man hofft, dass der Fall eine Aufklärung erfahren wird und keine Fragen offen bleiben.

 

Letztere Hoffnung wird schon fast natürlich enttäuscht, da es sich auch hier um einen Reihenband handelt. Das mag man dem Autor aber nicht übel nehmen, schließlich hat er mit diesem Fall überzeugt und es verstanden einen so an diesen Roman zu fesseln, dass man bedauert, ihn schon ausgelesen zu haben. Möge Herr Kleindl seinen Lesern noch ein paar weitere packende Abenteuer seines Inspektors Baumgartner bescheren.