Rezension

Die Nacht ist nicht zum Schlafen da

Nacht aus Rauch und Nebel - Mechthild Gläser

Nacht aus Rauch und Nebel
von Mechthild Gläser

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Flora und Marian haben sich im 1. Band zerstritten, da Flora den „Weißen Löwen“ versteckt hat. Obwohl sie sich noch lieben, beschließen sie, sich aus dem Weg zu gehen, was gar nicht so einfach ist, da sie gemeinsame Aufgaben zu bewältigen haben. Das Nichts ist in Eisenheim auf dem Vormarsch und verschlingt große Teile der Stadt. Alles weist darauf hin, dass Flora und der Weiße Löwe daran schuld sind. Es gilt, die verlorenen Teile einer alten Prophezeiung zu finden, dem Eisernen Kanzler Paroli zu bieten, Floras Freunde in Essen und in Eisenheim zu beschützen und nebenbei die Welt zu retten.

 

Meine Meinung:

Eigentlich war ja eine Schatten-Trilogie geplant, doch nun wurde umdisponiert und es gibt nur zwei Bände. Das macht aber nichts, denn so ist die Geschichte schön rund und alles passt. Es ist bei mir schon eine Ewigkeit her, dass ich den 1. Band „Stadt aus Trug und Schatten“ gelesen habe. Obwohl ich viele Details vergessen habe, war es kein Problem, wieder in die Handlung hineinzufinden, da etliche Vorkommnisse aus dem 1. Buch hier noch einmal erwähnt werden.

 

Die Handlung spielt vorwiegend in Eisenheim, also hauptsächlich nachts. Doch wird auch immer wieder nach Essen in das normale Leben geblendet, das für Flora aber auch überhaupt nicht mehr normal ist, da die Schattenwelt immer mehr übergreift.

 

Die Stimmung ist zum großen Teil recht düster, aber es gibt auch immer wieder Hoffnungsschimmer. Die Spannung wird durch kleine Cliffhanger beim Perspektivwechsel zwischen Schatten- und realer Welt noch gesteigert.

 

Mechthild Gläser versteht es, durch detaillierte, bildhafte Beschreibungen, viel Gefühl und auch eine Prise Humor zu fesseln. Die Handlung schreitet flott voran, erzählt wird von Flora in der Ich-Form. Die Protagonistin Flora wirkt sehr authentisch. Besonders junge Mädchen werden sich problemlos mit ihr identifizieren können. Aber auch als Erwachsene konnte ich mich sehr gut in sie hineinversetzen und ihre Handlungen und Gefühle nachvollziehen. Es hat mir gut gefallen, dass Flora sich zwar im Verlauf der Geschichte enorm weiter entwickelt, aber nicht zu einer unglaubwürdigen Superheldin mutiert. Oft ist sie von Zweifeln geplagt, weiß nicht, wem sie noch trauen kann, zumal auch Marian und ihre Freundin Amadé Geheimnisse zu haben scheinen. So spitzt sich die Geschichte zu, bis es schließlich zum großen Showdown kommt.  Das Ende finde ich sehr gelungen und absolut befriedigend.