Rezension

Eine wundervolle Fortsetzung, die den Erwartungen gerecht wird

Nacht aus Rauch und Nebel - Mechthild Gläser

Nacht aus Rauch und Nebel
von Mechthild Gläser

Nach einem schnellen Einstieg, der von dem lockeren und fantasievollen Schreibstil begleitet wurde, wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Denn die Autorin sorgte bei mir dafür, dass ich Eisenheim immer vor Augen sah und mich in seinen Schatten verirrte, sobald das Buch vor mir lag. Und trotz anstrengender Charaktere fiel es mir nicht schwer der Geschichte und damit dem Untergang Eisenheims zu folgen. Mit der bis zum Schluss aufgehobenen Spannung, sorgte die Autorin dann für eine rasche Entwicklung, die man einfach am Stück lesen muss. Und obwohl ich mir anderes vom Ende erhofft hatte, bin ich überzeugt, dass alle, die schon den ersten Teil gemocht haben auch hier überzeugt werden können. Denn die Idee, die das Buch ausmacht, entwickelt sich auch hier noch weiter, da es so vieles gibt, dass man von Eisenheim noch nicht weiß. Deshalb finde ich, dass Fantasyfans unbedingt einmal in die Tiefen von Eisenheim blicken sollten, um die Schatten der Traumwelt zu erkunden.

Mit dem lockeren und sehr leichten Schreibstil schaffte es die Autorin, dass auch schwierige oder komplizierte Stellen schnell verflogen, ohne dass man zum Verständnis 2x drüber lesen musste. Ansonsten konnte man durch den Schreibstil sehr gut wieder in das Buch finden, auch wenn das Lesen des ersten Teiles schon etwas zurückliegt. Bei mir dauerte es sogar nur wenige Seiten, bis ich in Eisenheims Schatten versunken war.
Damit komme ich auch zu dem Schwerpunkt des Buches, und zwar die fantasievolle Idee selbst. Eisenheim war für mich immer der Grund zum weiterlesen, denn Frau Gläser hat eine tolle Art gefunden Dinge zu beschreiben und den Lesern ein faszinierendes Kopfkino zu bereiten, dass mich während dem Lesen nicht mehr losgelassen hat.
Dagegen waren mir die Charaktere etwas anstrengend, denn Flora habe ich oft noch ihre pubertäre Art angemerkt, obwohl sie so schwerwiegende Entscheidungen in der Stadt der Schatten treffen musste. Irgendwann schwankte auch meine Stimmung und ich wusste nicht ob ich sie jetzt nun mögen oder doch eher genervt von ihr sein sein soll. Dazu ist mir aufgefallen, dass auch die andere Charakter in ihren Zügen sehr gewankt haben und sich oft nicht für eine Stimmung entscheiden konnte und nicht immer ihre Gefühle nach außen tragen konnten.
Aber dann kommt der Aspekt dazu, dass sie zwei Leben führen und es kein Wunder ist, wenn ihre 
Stimmung ab und zu sehr wackelig ist, weshalb die Autorin doch alles richtig gemacht zu haben scheint.
Aufgefallen ist mir dazu, dass die Situation Eisenheims sich zwar Nacht für Nacht verschlimmerte, aber die Autorin sich die wirkliche Spannung bis zum Schluss aufgehoben hat. Denn erst im letzten Drittel des Buches geht es richtig zu Sache. Dennoch will man auch in den ersten zwei Drittel, wegen der gut rüber gebrachten Idee der Fantasiewelt, das Buch nicht aus der Hand legen.
An manchen Stellen hielt ich sogar die Luft an und hoffte, dass der Spuk, der in Eisenheim aber auch in der realen Welt stattfand, bald wieder vorbei war.
Nur das Ende kam mir etwas zu schnell. Ok, zugegeben, sie hatten nicht mehr viel Zeit, aber ich hatte mir das Ende wirklich anders vorgestellt, aber trotzdem bin ich froh ein Happy Ende vorgefunden zu haben.