Rezension

Die nächste Generation

Hurenglück - Die Lilien von London - Tabea Koenig

Hurenglück - Die Lilien von London
von Tabea Koenig

Bewertet mit 5 Sternen

Der Klappentext: „London, 1908: Auf der Schwelle in eine neue Epoche. Zur Londoner Saison reisen Emily, Liam und ihre Kinder in die Hauptstadt Großbritanniens. Was als gesellschaftliches Spektakel geplant war, endet im Fiasko. Während die älteste Tochter Margery in die Gesellschaft eingeführt und dem König vorgestellt wird, gewinnen militante Suffragetten den Sprössling Ines für ihre Zwecke. Und Victor, der einzige Sohn? Als er eine verbotene Liebschaft eingeht, gefährdet er dadurch die gesamte Familie.“

Zum Inhalt: Bei „Hurenglück – Die Lilien von London“ handelt es sich um den dritten Band einer spannenden Serie, die im viktorianischen England spielt. Natürlich nehmen die einzelnen Teile einen gewissen Bezug zueinander, können aber gut ohne Vorkenntnisse und unabhängig gelesen werden. Der vorliegende Band setzt ca. 20 Jahre nach der letzten Geschichte ein. Emily und Liam (bekannt seit dem ersten Band) reisen mit ihren Kindern nach London, dort kommt es auch zu einem Wiedersehen mit Christine und John (den Protagonisten aus dem zweiten Band). Doch es sind die Sprößlinge von Emily und Liam, die hier in Schwierigkeiten geraten.

Zum Stil: Erzählt wird diese Geschichte von der Autorin Tabea Koenig in einem sehr flüssigen und fesselnden Schreibstil. Wie bei den Vorgängerbänden gibt es einen allwissenden Erzähler, der in der 3. Person erzählt. Als Schauplatz fungiert hier die Weltstadt London, die Beschreibungen sind sehr realistisch, ungeschönt und bildlich beschrieben und die Zeit knapp nach der Jahrhundertwende ist sehr gut recherchiert und authentisch erzählt. Auf gesellschaftliche und politische Begebenheiten wird ebenso viel Wert gelegt, wie auf die Charaktere und deren Schicksal. Die Charaktere sind natürlich zum Teil bereits bekannt, aber ihre Entwicklung ist sehr gut nachvollziehbar und auch die neuen Personen werden sehr lebendig und realistisch geschildert. Wieder wird die Sprache den gesellschaftlichen Status der jeweiligen Person angepasst.

Mein Fazit: Ein spannender historischer Roman der wie seine Vorgänger Tatsachen und Fiktion gekonnt verknüpft und dem Leser auf angenehme und spannende Weise näher bringt.

Ich danke dem Piper Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar, meine Meinung wurde davon natürlich nicht beeinflusst.