Rezension

Die Prophezeiung der Seraphim

Die Prophezeiung der Seraphim - Mascha Vassena

Die Prophezeiung der Seraphim
von Mascha Vassena

Der Inhalt:

Julie, gerade 15 Jahre alt geworden, gerät auf einem Markt in einen Tumult. Sich selbst sieht sie schon niedergetrammpelt auf dem Boden, doch sie zwingt sich zur Ruhe. Allerdings wirkt sich ihre Ruhe auch übernatürlich auf die in der Nähe stehenden Menschen aus und Julie kommt ohne einen Kratzer davon. Zuhause erfährt sie dann durch Zufall das sie nicht die leibliche Tochter des Uhrmachers und seiner Frau ist, sondern etwas übernatürliches das die Welt verändern kann. Wenig später taucht auch schon die Comtesse bei ihnen zu hause auf und möchte Julie mitnehmen. Julie gelingt allerdings die Flucht, zusammen mit Nicolas und ihrem besten Freund Fédéric. Zusammen machen sie sich auf die Suche nach Julies Zwillingsbruder Ruben um gemeinsam gegen ihren leiblichen Vater Cal anzutreten.

Meine Meinung:

Julie ist die Tochter des Uhrmachers und lebt ein annehmbares Leben. Gemeinsam mit ihrem besten Freund Fédéric unternimmt sie sehr viel. Als sie eines Tages ihre Gabe entdeckt, überschlagen sich danach die Ereignisse. Die Comtesse taucht auf und will Julie mitnehmen. Mit Hilfe von Nicolas gelingt ihr allerdings die Flucht und auch bald schon schließt sich Fédéric den beiden an. Nun müssen sie nur noch Ruben, Julies Zwillingsbruder finden, um gegen Cal, ihren leiblichen Vater anzutreten.

Während Julie ein einigermaßen gutes Leben führte, hatte Ruben es nicht so leicht. Erst war er einige Jahre wohnhaft bei einem Mönch, als dieser dann aber starb, kam er in eine Pflegefamilie, die ihn als billige Arbeitskraft benutzt haben. Eines Tages sieht Ruben seine Chance und flieht mit einigen anderen Jungs um in Paris als Kaminkehrerlehrling verkauft zu werden. Dort hat er den ersten Kontakt mit der Comtesse, die ihn auch sogleich ein Heim bietet. Plötzlich wird aber alles anders, den Julie taucht auf und er muss mit den anderen vor der Comtesse fliehen.

Ehrlich gesagt muss ich zugeben das dies das erste Buch war, bei dem mir beide Hauptprotagonisten völlig unsympathisch waren. Julie ist herrisch und lässt sich kaum etwas sagen. Das spürt zum großen Teil auch ihr Bruder, da sie ihn in ihre Entscheidungen gar nicht mit einbezieht. Und dann wären da noch die beiden Jungen Fédéric und Nicolas. Julie fühlt sich zu beiden hingezogen, kann, oder will sich aber nicht entscheiden. In meinen Augen einfach nur rücksichtslos und sie tut damit den beiden Jungen ja weh. Ruben ist ein verwirrter Junge, der von einem auf den anderen Moment nicht mehr weiß wie ihm geschieht. Anders als Julie setzt Ruben seine Kräfte auf öffentlich ein und bringt damit die Comtesse auf ihre Fährte. Auch Dank seines ziemlich ausgeprägten Beschützerinstinktes schafft es Ruben immer wieder in Schwierigkeiten zu gelangen.

Dafür haben es mir aber zwei der Nebencharaktere besonders angetan. Fédéric, der beste Freund von Julie, tut alles für Julie und versucht sie immer wieder zu beeindrucken. Er setzt sein Leben aufs Spiel und kämpft gegen übernatürliche Wesen. Auch sehr toll gefallen haben mir seine Streitereien mit Nicolas, die die immer sehr lustig waren und die Geschichte aufgelockert haben. Und dann hätten wir noch Nicolas, der Sohn der Comtesse, der den anderen nur hilft da er seiner Mutter schaden will, da sie ihn die letzte Jahre hat spüren lassen, wie minderwertig und nutzlos sie ihn findet.

Das Buch ist in sich abgeschlossen. lässt aber Raum für weitere Spekulationen oder einen Folgeband. Allerdings hat mir das Ende nicht besonders gut gefallen und ich habe es mir anders vorgestellt und gewünscht. Abwechselnd wird die Geschichte aus der Sicht von Julie oder Ruben erzählt sodass man die Handlungen der jeweiligen Personen besser nachvollziehen konnte. Das Buch selbst ließ sich flüssig lesen, das zum einen dem lockeren Schreibstil und den witzigen Passagen zwischen Fédéric und Nicolas zu verdanken war. Die Story ist interessant, spannend und vielversprechend, allerdings gibt es während des Lesens immer mal wieder ein paar langwierige Passagen, die sich nur dahin ziehen. Allerdings sollte man sich dadurch nicht abschrecken lassen, da die Spannung im Buch doch dominiert hat.

Mein Fazit:

Die Prophezeiung der Seraphim ist eine interessante, spannende und unterhaltsame Geschichte. Wenn ich mich mit den beiden Hauptcharaktere nun nicht anfreunden konnte, haben es mir die Nebencharaktere umso mehr angetan. Trotz einiger langwieriger Passagen wird der Lesefluss nicht unterbrochen und ich konnte das Buch in einem Rutsch durchlesen. Auch wenn das Ende in sich geschlossen ist, lässt es trotzdem Raum für weitere Spekulationen und eventuell einen Folgeband. Ich vergebe 4 von 5 Sterne