Rezension

Die Prophezeiung von Feuer und Eis

Snow - Danielle Paige

Snow
von Danielle Paige

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der Fantasy- Roman „Snow – Die Prophezeiung von Feuer und Eis“ aus der Feder von Danielle Paige ist der Auftakt einer Reihe, welcher in einer schneebedeckten magischen Welt spielt und eine Prophezeiung um das Mädchen Snow eine wesentliche Rolle spielt.

 

Inhaltsangabe (Quelle: Verlagsseite Thienemann Esslinger):

„Die drei mächtigsten Hexen des Landes erhielten zu deiner Geburt eine Prophezeiung, Snow. Vergiss nicht, dass beide Elternteile dir Magie vererbt haben. Diese Magie lebt in dir, eine starke Magie, wahrscheinlich sogar die stärkste, die es in Algid jemals gegeben hat.“

Algid, ein Reich aus Eis und Schnee, ist Snows wahres Zuhause. Hier soll sie ihre eigentliche Bestimmung annehmen und das Land aus den frostigen Ketten König Lazars befreien. Snow, jahrelang in der Menschenwelt festgehalten, fällt es schwer, ihren Auftrag und ihre magischen Fähigkeiten zu akzeptieren. Durch Jagger und Kai, die sich beide um sie bemühen, erfährt sie die Geheimnisse von Algid und seinen Bewohnern. Doch Snows Herz gehört eigentlich schon Bale – dem sie ihre Flucht verdankt und den sie jetzt verzweifelt sucht …

 

Der Schreibstil von Danielle Paige ist sehr angenehm, sodass sich das Buch flüssig lesen lässt. Mir hat es gefallen, in diese schneebedeckte magische Welt einzutauchen und diese zusammen mit Snow zu erkunden. Immer neue Seiten wurden offenbart und dabei lernt man auch einige Gefahren dieser Schneewelt kennen. Die von Paige erschaffene Welt hat mir gut gefallen und wirkte auf mich durchdacht. Sie weist einige Parallelen zu Der Schneekönigin von Hans Christian Andersen auf, auch bestimmte Szenen aus der Geschichte des Buches haben Ähnlichkeit mit diesem bereits bekannten Märchen. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es im Verlauf der Reihe weitere Parallelen geben könnte, der Verlauf der Geschichte aus dem ersten Teil lässt diesbezüglich vermuten.

Die Grundidee zu diesem Fantasy- Buch ist nichts Neues oder Unbekanntes. Die Protagonistin ist ein recht junges Mädchen, welches in Unwissenheit aufgewachsen ist. Plötzlich gelangt es in eine fremde magische Welt und erfährt von einer wichtigen Prophezeiung, welche von ihr handelt und einen Einfluss auf die gesamte magische Welt hat. Dennoch hat es Paige geschafft, etwas Neuartiges in dieses Buch einfließen zu lassen und damit ihre ganz eigene Geschichte zu schreiben. Besonders interessant fand ich das Magiesystem. Es ist recht vielseitig und bedient sich verschiedener Elemente. Zu gerne würde ich noch mehr in den folgenden Büchern darüber erfahren, denn ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Magiesystem noch ein unentdecktes Potential hat und die Leser durchaus überraschen könnte.

Die Protagonistin ist ein junges Mädchen namens Snow. Diese lebt seit einigen Jahren in einer psychiatrischen Einrichtung, sodass sie fernab von der Zivilisation groß geworden ist und ein alltägliches Leben nicht kennt. Der genannte Grund, warum Snow in diese Psychiatrie eingewiesen wurde, fand ich leider nicht wirklich glaubwürdig oder überzeugend. Sie ist teilweise noch recht naiv und sturköpfig, zum Teil auch trotzig. Ich fand es interessant zu lesen, wie Snow diese neue magische Welt erst kennen lernen muss. Auch muss sie erst ihr eigenes Potential erkennen und die Auswirkungen ihrer Magie begreifen. Was mir persönlich nicht so an ihr gefallen hat: ihre permanente Verliebtheit in die männlichen Begleiter. Eigentlich ist sie in diese Schneewelt gekommen, um ihre große Liebe Bale zu retten. Dennoch verliebt sie sich recht schnell in die Männer dieser Welt und scheint auch Gefühle für diese zu entwickeln. Dies ging mir alles teilweise immer recht schnell und wirkte auf mich teilweise auch aufgesetzt. Mehr überzeugen konnten mich persönlich die Nebencharaktere aus diesem Buch. Kai und Gerde haben mir gut gefallen, ihre Verbundenheit zueinander konnte mich überzeugen. Auch Jagger fand ich recht ansprechend. Ich brauchte ein paar Seiten, um mich auf ihn einzulassen, doch dann ist mir seine geheimnisvolle und liebevolle Art ans Herz gewachsen.

Der Bösewicht ist in dieser Geschichte der König Lazar, außerdem ist er der Vater von Snow. Dieser wird erst am Ende der Geschichte greifbar. Oftmals wird über ihn geredet und seine Taten sprechen für sich. Doch erst zum Ende des Buches bekommt er seinen Auftritt. Ein spannender Showdown konnte mich noch zum Ende von der Autorin Paige überzeugen. Einige überraschende und unverhoffte Wendungen wurden eingebaut, mit denen ich so nicht gerechnet hätte. Dieser Showdown sorgte dafür, dass mein Interesse an der Weiterführung der Geschichte geweckt wurde.

 

Insgesamt hat Danielle Paige mit „Snow – Die Prophezeiung von Feuer und Eis“ einen interessanten Auftakt der Reihe geschrieben. Hierbei konnten mich vor allem die magische Welt und auch die Nebencharaktere überzeugen. Die angedeuteten Liebesbeziehungen waren für mich jedoch ein wesentlicher Kritikpunkt. Leider ist mir auch die Protagonistin bisher nicht wirklich ans Herz gewachsen. Dennoch würde ich gerne weiterlesen und erfahren, wie die Geschichte weitergeführt wird. Hierfür möchte ich 3,5 Sterne vergeben.