Rezension

Die Quelle der Magie

Indigo Grey – Das Geheimnis der fliegenden Insel -

Indigo Grey – Das Geheimnis der fliegenden Insel
von Ruth Lauren

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext:

Wenn Indigo eines nicht ausstehen kann, dann Erwachsene, die ihr ins Ge­sicht lügen. Aber genau das tun alle! Als ihre Mut­ter von einer For­schungs­reise auf der Suche nach Arte­fak­ten nicht wie­der­kehrt, scheint keiner auch nur im Ge­rings­ten be­sorgt zu sein. Hier ist doch etwas faul! Mit einer rät­sel­haf­ten Karte und zu­sam­men mit ihrem Freund George und der leider über­aus nerv­tö­ten­den Mai bricht Indigo auf, um ihre Mut­ter zu fin­den. Ihr Aben­teuer führt die drei an un­wirk­liche Orte, in die Biblio­thek aus spre­chen­den Bäu­men und mit­ten in die Fänge einer Horde See­räu­berin­nen. Es gibt kein Zu­rück vor der Wahr­heit, die Indigo am Ende ihrer Reise fin­den wird – und die hat mehr mit ihr selbst zu tun, als sie je für mög­lich ge­hal­ten hätte!

Tauch ein in ein mitreißendes Abenteuer, und lass dich überraschen von einer magi­schen Welt und einer star­ken Hel­din, die Jung und Alt ins­pi­riert. Er­zählt mit viel Witz und Tempo und ver­blüf­fen­den Wen­dungen!

Für alle ab 10 Jahren, die Fantasy-Bücher von Abi Elphinstone und Chris Colfer lie­ben.

 

Rezension:

Indigo und ihr Freund George leben schon immer in der Universität, denn Indi­gos Mut­ter ar­bei­tet dort als Pro­fes­sorin für Ar­chäo­logie, Georges Mut­ter ist die De­ka­nin. Beide sind 12. Erst seit kur­zen lebt auch die gleich­alt­rige Mai hier, doch die kann Indigo nicht lei­den. Als Indi­gos Mut­ter auf einer For­schungs­reise ver­schwin­det, be­lauscht Indigo andere Pro­fes­soren, dass keine Ret­tungs­aktion ge­plant ist. Zum Schre­cken Georges be­schließt Indigo, sich selbst auf die Suche zu machen – mit George selbst­ver­ständ­lich. Un­ge­fragt schließt sich auch Mai an.

Mit diesem Buch startet Ruth Lauren in eine jugendlich-aben­teuer­liche Fan­tasy-Reihe, in deren Zent­rum die 12-jäh­rige Indigo Grey steht. Diese lebt in einer Welt, in der Magie nichts allzu Un­ge­wöhn­liches ist. Die Mut­ter der Prota­gonis­tin sucht für die Uni­ver­si­tät magi­sche Arte­fakte. Als sie ver­schwin­det machen sich Indigo und ihre bei­den Freunde selbst auf die Suche. Dass das den Er­wach­se­nen nicht ge­fällt, ist einer­seits na­tür­lich ver­ständ­lich, anderer­seits ist es für ein der­arti­ges Buch fast schon un­ge­wöhn­lich. Über­haupt wird das Thema, dass sich die jungen Hel­den von ihren Eltern nicht für voll ge­nom­men füh­len, stark the­ma­ti-siert, was Leser des Alters wahr­schein­lich an­spre­chen dürfte. Auch stellt die Auto­rin über­ra­schend viele weib­liche Cha­rak­tere ins Schein­wer­fer­licht, be­son­ders auch an Stel­len, wo man das ge­wohn­heits­ge­mäß we­ni­ger er­war­ten würde, wie zum Bei­spiel als See­räu­berin­nen. George, als ein­zi­ger Junge des ‚Teams‘, nimmt hier sogar ein­deu­tig die Rolle des eher vor­sich­tig Ver­an­lag­ten ein. Die 3 Kin­der bil­den eine über­zeu­gende Gruppe, die nahe­zu per­fekt ge­stal­tet und im Zu­sam­men­wir­ken aus­balan­ciert wirkt. Die Freunde haben das Po­ten­zial, auf einer Stufe mit Harry, Ron und Her­mione aus dem HP-Uni­ver­sum ge­stellt zu wer­den. Nach die­sem rund­um über­zeu­gen­den Start darf man auf wei­tere Bände (Band 2 ist schon für den Herbst 2024 an­ge­kün­digt) ge­spannt sein.

Die Autorin folgt erzählerisch stets ihrer Protagonistin. Die einzige kleine Kritik ver­dienen die manch­mal etwas merk­wür­dig er­schei­nen­den Ge­schlechts­for­men der deut­schen Über­set­zung. Da gibt es bei­spiels­weise Stel­len wie „Gau­ner und Ver­bre­cherin­nen“, ob­wohl aus dem Zu­sam­men­hang klar ist, dass in bei­den Fäl­len beide Ge­schlech­ter ge­meint sind, also das ge­schlechts­neu­trale „Gau­ner und Ver­bre­cher“ sinn­voll wäre, zu­mal es diese sprach­liche Ge­schlechts­un­ter­schei­dung im eng­li­schen Ori­ginal na­tür­lich gar nicht gibt.

 

Fazit:

Dieser Start in eine Fantasy-Abenteuer-Reihe um 3 12-jährige Prota­gonis­ten lässt auf einen kom­men­den neuen Genre-Klas­si­ker hof­fen.

 

Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog

Dem Eisenacher Rezi-Center kann man auch auf Facebook folgen.