Rezension

Ein rasanter und vielversprechender Auftakt zu einer neuen Kinderbuchreihe

Indigo Grey – Das Geheimnis der fliegenden Insel -

Indigo Grey – Das Geheimnis der fliegenden Insel
von Ruth Lauren

Die rebellische Indigo Grey lebt, seit sie denken kann, in der renommierten Universität, für die ihre Mutter Persephone als Artefaktenjägerin arbeitet. Ihr bester Freund ist der ängstliche George, der ebenfalls in der Universität lebt. Die dritte im Bunde ist Mai, die neu ist und alles besser weiß. Vor allem Indigo reagiert zunächst sehr ablehnend auf sie, da sie es nicht besonders leiden kann, wenn sich jemand ungefragt in ihre Angelegenheiten einmischt. Das gilt für Mai ebenso wie für Erwachsene, die Indigo immer wieder Dinge verschweigen oder sogar Lügen auftischen. Als ihre Mutter Persephone bei einer Forschungsreise spurlos verschwindet und keiner etwas unternehmen will, ist es an Indigo und George sie zu retten. Auf Umwegen stößt auch Mai zu ihnen und so machen sich die drei auf und erleben einige gefährliche Abenteuer, um Persephone zu finden. Magie, Seeräuberinnen, eine geheimnisvolle Insel und eine Reihe weiterer Gefahren liegen zwischen den Kindern und ihrem Ziel.
Ich brauchte einen Moment, um insbesondere mit Indigo Grey warm zu werden. Sie klaut, sie setzt sich über Regeln hinweg und hat ein ziemlich harsches Auftreten, wenn ihr etwas nicht passt. Je besser man sie aber kennenlernt, umso zugänglicher wird sie. Für ihren besten Freund George und ihre Mutter, später auch für Mai, würde sie alles tun. Sie ist clever und selbstbewusst, hat aber gelernt, ihre weiche Seite gut zu verstecken. Die Abenteuer, die sie und ihre Freunde erleben, sind spannend und oft unvorhersehbar. Hat die Geschichte einmal Fahrt auf genommen, folgt eine Wendung der nächsten. Das macht die Story rasant und kurzweilig. Junge Leser werden dieses Buch kaum zur Seite legen können. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass manche Stränge zu knapp abgehandelt werden. Die Freundschaft zu Mai entwickelt sich z. B. von der ungewollten Neuen zur neuen besten Freundin gefühlt ohne Zwischenschritt. Plötzlich ist sie da und man ist befreundet. Da hätte ich mir eine nachvollziehbarere Entwicklung gewünscht. Wobei die Suche nach einer verschollenen Artefaktenjägerin sicher sehr zusammenschweißt. Alles in allem dennoch ein vielversprechender Auftakt zu einer neuen Kinderbuchreihe. Das Ende lässt genug Anknüpfungspunkte offen, die jetzt schon Lust auf den bereits angekündigten zweiten Band machen.