Rezension

Die Rebellen geben nicht auf

Der Lotuskrieg 2 -

Der Lotuskrieg 2
von Jay Kristoff

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der Autor hat im 2. Band wieder eine besondere Atmosphäre entwickelt, das Setting bleibt im asiatischen Raum, japanisch angehaucht. Die Figuren des 1. Bandes werden am Anfang noch einmal alle vorgestellt, so kann der Leser*in sofort in die Geschichte eintauchen. Die Nebendarsteller nehmen viel Raum ein. Der Autor teilt sie in einzelne Erzählstränge auf, so wird Spannung aufgebaut, Wendungen tragen zusätzlich zur Spannung bei. Yukiko und Buruu treten in den Hintergrund, sie kämpft mit den immer stärker werdenden Kräften, die sie beherrschen lernen muss. Dafür begibt sie sich auf eine Reise, am Zielort erhofft sie sich Antworten und Hilfe. Sie findet weniger als erhofft, doch sich selbst und die Erkenntnis Rachedurst vergiftet die Seele. Einige Szenen sind sehr brutal, Jay Kristoff hat die Gratwanderung geschafft, nicht zu sehr die Details zu beschreiben, vieles überlässt er der Fantasie der Leser*innen. Der Schreibstil ist gefestigt, er versinkt nicht mehr in Beschreibungen zur Natur und den einzelnen Schauplätzen, er widmet sich den Personen. Die Charaktere haben sich weiter entwickelt. Yukiko muss sich selbst wieder finden, nicht nur eine Strategie entwickeln wie sie ihre Kräfte beherrschen kann. Kin findet keinen Zugang zu den Mitgliedern der Kage, sie behandeln ihn sehr geringschätzig, dass ihn zusehends frustiert.

 

Fazit: „Kinslayer – Lotuskrieg 2“ war für mich eine bemerkenswerte Fortsetzung. Der Schreibstil, seines frühen Werkes, ist ausgefeilter, versinkt nicht mehr in zu vielen Details, ausschweifenden Beschreibungen der Schauplätze. Die vielen Erzählstränge bauen Spannung auf, die Wendungen tragen ihr übriges dazu bei. Ich mag den Erzählstil des Autor sehr, er fesselt, geht brutal zur Sache, nichts wird beschönigt, oder mit einem Happy end weichgespült. Ich gebe meine absolute Leseempfehlung, für alle die Band 1 gelesen haben.