Rezension

Die Shakespeare-Schwestern

Die Shakespeare-Schwestern
von Eleanor Brown

Bewertet mit 4 Sternen

»Wir lieben uns. Wir mögen uns nur nicht besonders.«

Genau dieser Satz, der schon auf dem Cover steht, spielt für mich sehr viel aus dem Roman wieder, denn genau dieses Gefühl spürt man zwischen den einzelnen Schwestern innerhalb der Erzählung einfach sehr stark. Wobei die Art dieser Erzählung durchaus sehr speziell ist und es sich bei der Handlung eher um eher alltägliche Dinge und Probleme handelt, mit denen sich die Schwestern, seit langem wieder sehr nah beieinander, da sie ihr Elternhaus besuchen, rumschlagen müssen und sie bewegen.

Es ist dadurch so, dass das Buch eher von den unterschiedlichen Persönlichkeiten der Schwestern lebt und nicht so arg von seiner Handlung. Man erfährt viel mehr, was die einzelnen der Schwestern, egal ob Rosalind, Bianca oder Cordelia prägt, wer sie prägte und vor allen Dingen, wie sie sich dadurch gegenseitig beeinflussten, um zu demjenigen Menschen zu werden, den man jetzt in diesem Buch vor sich hat. Vor allem, wenn man sich für solche Charakterstudien interessiert, dann ist dieses Buch sehr interessant.

Dabei weist dieses Buch noch eine Besonderheit auf, die mir so in diesem Rahmen bisher noch nicht begegnet ist, denn erzählt wird es von einem sehr speziellen auktorialen Erzähler, der alles weiß, egal, ob Zukunft, Gegenwart oder Vergangenheit, diese oftmals auf psychologischer oder auch emotionaler Ebene dann sehr detailliert beleuchtet beim Erzählen und natürlich manches Mal vorweg greift und ähnliches. Was einfach einen sehr speziellen Touch und eine sehr spezielle Atmosphäre in diesem Roman hervorruft. Jedoch ist sie auch zunächst sehr gewöhnungsbedürftig und ich denke mal, dass nicht jeder mit dieser Art der Erzählweise klarkommen wird.

Sehr interessant finde ich es auch, dass in diesem Buch, daher wohl auch unter anderem der Titel, immer wieder Zitate von Shakespeare von den Schwestern in Diskussionen genutzt werden, um ihren Standpunkt deutlich zu machen. Sehr ungewöhnlich wieder, aber da es so gekonnt eingefügt ist, in die Handlung und einfach stimmig, finde ich es eine sehr geniale Idee.

Allgemein ein sehr eigenes Buch, das ich sehr interessant fand und gern gelesen habe, aber ich denke schon, dass sich viele wirklich zunächst sehr in es einfinden müssen und es nicht mal einfach nur so für Zwischendrin geeignet ist.