Rezension

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Die Story ist fesselnd, leidet allerdings etwas an den Klischees

Teufelsleib - Andreas Franz

Teufelsleib
von Andreas Franz

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ja, das Buch hat sich am Anfang zwar ein bisschen zäh gelesen, da ich die ganzen anderen vorherigen Bücher von Andreas Franz schon gelesen habe. Deswegen kannte ich die ganzen Zusammenhänge auch schon und wer mit wem und so weiter.

Das buch liest sich wieder sehr flüssig, nur was mich diesmal arg stört, sind die sehr langen Kapitel, da ich immer gern ein Kapitel zu Ende lese, ehe ich das Buch weglege, aber das sollte ja der Spannung keinen Abbruch tun, oder?

Zum Inhalt : Wir lernen wieder die Polizei von Frankfurt am Main kennen, die Staatsanwältin Elvira klein, die mit dem Polizisten Peter Brandt zusammen ist. Denn seine Beziehung zu einer anderen Kollegin, der Pathologin Andrea Sievers hatte ja nicht lange gehalten. Seine langjährige Kollegin Nicole ist schon seit längeren krank, er schaut bei ihr abends nach Dienst mal vorbei und ist sehr erschrocken, denn diese Kollegin hat MS, aber eine sehr aggressive Form davon und sie wird nicht mehr lange leben können. Ihm geht es nicht so gut deswegen. Er möchte sich jetzt mehr um sie kümmern, da sie ja nicht mehr so lange zu leben hat.

Dann wird in einen luxuriösen Appartement in Offenbach eine Tote gefunden in einer unverwechselbaren Stellung, nackt, nur noch die halterlosen Strümpfe an, aber in der Hand einen Olivenzweig, im Mund eine Olive und unter der Zunge oral eine Taubenfeder. Aber steht dieses Verbrechen in Zusammenhang mit noch zwei Frauenmorden, die aber nicht so brutal waren und schon länger zurück liegen, denn diese Tote diesmal musste sehr lange leiden, bis der der Tod sie erlöste.

Nun ermitteln die beiden immer simultan, das heißt, Peter und die Anwältin, aber sie sind ja schon ein eingespieltes Team. Sie finden heraus, das die neueste Tote leider gar nicht hier gewohnt hat und eigentlich in einer Putzfirma arbeitet, dann treffen sie aber eine Nachbarin, die sie kennt, die hat sie vor 2 Jahren aus der Putzfirma herausgeholt und sie in das Milieu der Edelnutten eingeführt, dort hat sie auch einen reichen Gönner gefunden, der ihr einen Mercedes gekauft hat und eine Wohnung, aber in die durfte nur der Gönner, der vielleicht mal mit ihr nach Sizilien wollte, denn er war unglücklich verheiratet. Leider it daraus nichts geworden, und ihre Schwester hat sich um die beiden Kinder gekümmert, damit sie von ihren saufenden Ehemann weg konnte und was erstaunlich war, sie hat sich 4 Sprachen selbst beigebracht, erstaunlich und keiner aus der näheren Umgebung hat etwas mitbekommen, das sie anschaffen ging. Mit ihren Mörder hatte sie das erste Date an diesen Abend, das ist gründlich schief gegangen. Wo kommt der Mörder her, denn alle drei Opfer waren streng gläubig und gingen in die Kirche, leider ist der Pater leider nicht so gesprächig,er versteckt alles unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit.

Zwischendurch hat man den Erzählstrang vom Mörder, aber man bekommt nicht allzuviel mit, nur, wie er tötet, aber nicht, wer er ist, das soll das große Geheimnis zum Schluss sein. Man liest nur, das er in der Kirche sehr viel mitmacht und das er in einer Familie unterkam, die ihn aufnimmt, wie einen Sohn, warum das so ist, erfährt man erst am Schluss. Es ist nämlich seine Mutter, die entführt er nämlich ma Schluss des Buches mit seiner Schwester, die aber nichts von ihm weiß. Er ist damals von seiner Mutter auf die Welt gebracht worden, sein Vater ist tot, seine Mutter hat sich tot gesoffen, da wurde er in ein katholisches Heim gebracht, dort musste er den Nonnen stets zu Diensten sein, sprich, er musste sie befriedigen, wenn er sich geweigert hat, dann gab es Schläge oder den dunklen Keller. Er ist damals mit 18 raus aus dem heim, dann hat er seine erste große Liebe kennengelernt, aber die hat nur einmal mit ihm geschlafen und dann hat sie ihn abgeschossen, sie wollte ihn nur als Freund, da hat er rot gesehen, da sie sich für einen älteren Mann mit viel Geld entschieden hat, das war sein erstes Opfer damals. Seitdem hat er die Morde ständig weiter entwickelt, er wurde immer professioneller. Ja, nun hat er die beiden entführt, sie nackt auf einen Stuhl gefesselt und vergewaltigt erst mal seine Schwester vor den Augen seiner Mutter, aber die hat es scheinbar noch gar nicht richtig verkraftet, das das ihr Sohn sein soll, denn sie hat zwar früher sehr viel Männer gehabt und sehr viel Alkohol, aber seitdem ist sie doch in die Kirche gegangen und hat ganz viele gute Sachen für die Kirche und die anderen Leutchen gemacht. Peter hat eine heiße Spur und kommt auch auf den Chorleiter von der Kirche und der ist auch zu Hause, den tut er gerade verhören, als seine Leute bei ihm zu Hause den Altar finden und damit nageln sie ihn fest, aber leider will er nicht verraten, wo die beiden Frauen sind, da macht Elvira einen Deal mit ihm, er will in ein normales Gefängnis, nicht als Triebtäter, denn davor hat er Angst, im Gegenzug will er die zwei Frauen der Polizei zeigen. So ist es auch geschehen, alle sind glücklich, ein schönes, unvorhergesehenes Ende, was die Spannung sehr ausmacht.

Ich habe dieses Buch regelrecht verschlungen, da ich ja ein Fan bin, was ich nicht sie toll fand, die beiden Töchter von Brandt kommen zwar immer mal am Rande auf, aber man hätte sie auch weg lassen können, denn das wäre auf das gleiche hinaus gelaufen. Aber das tut dem Buch keinen Abbruch, am Rande hat man auch das sozialpolitische mitbekommen, aber das hat Franz nur so gestreift, das hätte noch ein bißel tiefer gehen können, leider auch das kirchliche ist ein wenig zu kurz gekommen, schade. Die Story ist fesselnd, leidet allerdings etwas an den Klischees, sei es die aufopfernde Mutter, die durch Prostitution dem faden Leben entkommen will oder der psychopathische Täter, der von seiner Mutter verstoßen wurde. Ein spannende Thriller, indem der Täter zum Töten verurteilt wird, gruselig toll!