Rezension

Die Vatermörderin

Die Vatermörderin - Carina Bergfeldt

Die Vatermörderin
von Carina Bergfeldt

Inhalt

Eine anonyme Frau plant ihren Vater zu ermorden, nachdem er ihr und der Familie das Leben zur Hölle gemacht hat. Sie legt sogar ein Buch an, in dem sie notiert, welches die beste Methode für einen Mord ist, bei dem eins von vorneherein das wichtigste ist: es soll ein qualvoller Tod werden.

Zur gleichen Zeit wird eine weibliche Leiche gefunden, die sowohl die Polizistin Anna Eiler als auch die zwei Journalistinnen Julia Almliden und Ing-Marie Andersson mit den Ermittlungsarbeiten beschäftigt. Anna und Julia waren früher beste Freundinnen, reden nun jedoch kein Wort mehr miteinander. Und auch Ing-Marie und Julia sind grundverschieden, aber dennoch ein gutes Team, wenn es um die gemeinsame Arbeit an dem Mord geht.

Gibt es eine Verbindung zwischen den unabhängig voneinander erzählten Geschichten und wenn ja, wie sieht diese aus?

Meine Meinung

"Die Vatermörderin" ist ein Thriller, der von seinen weiblichen Protagonisten lebt. Männer sind lediglich Randfiguren, die kurz Erwähnung finden, aber eher unwichtig sind. Bis auf einen: den Vater. Er nimmt als einziger einen größeren Part in den Kapiteln, die mit der Überschrift "Viele Jahre zuvor" betitelt sind, ein, in denen seine Tochter rückblickend verdeutlicht, was ihr Vater für ein Tyrann war. Nun soll jedoch sein Leben ein Ende finden und so recherchiert sie, welches der beste und effektivste Weg ist, um ihren Vater zu ermorden. Dieses systematische Vorgehen ist einerseits erschreckend, andererseits bezieht das Buch auch eine große Portion Spannung aus der Frage, wer hinter dieser Planung stecken mag. Ich hatte dadurch relativ schnell jede der Frauen verdächtigt und auch wenn ich zwischenzeitlich die Täterin in der näheren Auswahl hatte, immer wieder meine Meinung überdacht.

Die Journalistinnen Julia und Ing-Marie sind ein ungleiches Paar und gerade Ing-Marie habe ich sofort gemocht. Sie wird als Einzelgängerin beschrieben und man spürt förmlich, dass sie bei dem Fall aufblüht und Spaß an den Ermittlungen hat. War sie bisher nur auf dem Papier Polizeireporterin, kann sie nun zeigen, was in ihr steckt und tut dies auch. Manchmal musste ich bei ihrem Eifer schmunzeln und gerade, wenn sie dann auch noch ein Schimpfwort fallen gelassen hat, was sonst eigentlich nicht zu ihr passt, dann musste man sie einfach gern haben.

Besonders gefallen hat mir, dass die Handlung ohne großes Blutvergießen auskommt. Der Prolog ist zwar nichts für schwache Gemüter, aber im weiteren Verlauf geht es dann ruhiger weiter. Dies ist auch der einzige Kritikpunkt den ich habe, denn zwischendurch hat es mir leider ein wenig an Spannung gefehlt und die Aufzählungen der Tyrannei des Vaters hätten meines Erachtens auch nicht so detailliert aufgezeigt werden müssen, da man sehr schnell das Ausmaß der Qualen der einzelnen Familienmitglieder erkennen konnte.

Fazit

"Die Vatermörderin" ist ein gut erzählter und unterhaltsamer Thriller, der aus mehreren Handlungssträngen eine stimmige Geschichte ergibt und von den weiblichen Protagonistinnen lebt. Für meinen Geschmack hätte er jedoch noch einen Tick spannender sein können.