Rezension

Die zwei charmant-pfiffigen Hobbydetektivinnen sind zurück im Internat. Ihr achter Fall schwächelt jedoch merklich.

Eine Prise Mord - Robin Stevens

Eine Prise Mord
von Robin Stevens

Bewertet mit 3 Sternen

Giftmord-Ermittlungen anlässlich der Jubiläumsfeier.

Inhalt:

Die Freundinnen und Detektivkolleginnen Hazel Wong und Daisy Wells sind gerade erst nach Deepdean zurückgekehrt, da stecken sie bereits in einem neuen Fall:

Mitschülerin Küken beobachtet ein Verbrechen im Wald und auf der Jubiläumsfeier anlässlich des fünfzigjährigen Bestehens kommt es zu einem weiteren Vorfall. 

Es wimmelt nur so von Eltern und Ehemaligen. Alte Geheimnisse und Rivalitäten scheinen erst der Anfang zu sein.

Daisy und Hazel sind fest entschlossen, den Fall zu lösen, denn die Zeit rennt. Wird der Mörder ein weiteres Mal zuschlagen?

 

Altersempfehlung:

ab 12 Jahre 

 

Mein Eindruck:

Dies ist der achte Fall für die Nachwuchsdetektivinnen Daisy und Hazel. Vorkenntnisse sind jedoch nicht nötig.

Zu Beginn finden sich der Lageplan des Deepdean Internats und ein Sitzplan für Tisch vier beim Galadinner sowie eine Personenübersicht (Lehrerinnen, Mitschülerinnen, Gäste usw.). 
Bei den vielen Eltern verliert man jedoch ab und zu den Durchblick, wer nun wer ist und wer zu wem gehört.
Der Schreibstil ist mitreißend, humorvoll und trotz der Handlung im Jahr 1936 alles andere als antiquiert. 
Das Abenteuer ist wie gewohnt als Bericht verfasst aus der Sicht der Schriftführerin Hazel: 
Der Fall des Jubiläumsmords.
Robin Stevens hat mit "Wells & Wong" eine unterhaltsame und moderne Detektivreihe geschaffen: zumeist spannend, originell und mit viel Charme. Die beiden jungen Damen wachsen an ihren Kriminalfällen und die Entwicklung der Charaktere ist sehr gut ausgearbeitet.

 

Obwohl die jungen Damen sowohl optisch wie auch charakterlich grundverschieden sind, verbindet sie eine starke Freundschaft. 

Aufgrund ihres Alters dienen sie Lesenden hervorragend als Identifikationsfiguren.

Unverhofft schlittern sie in neue Mordfälle und man könnte annehmen, dass sie diese magisch anziehen.

"Doch nun [...] konnte Daisy endlich wieder Detektivin sein: wagemutig, wichtig und außergewöhnlich. Was für jeden anderen Gefahr bedeutete, schenkte Daisy Wells seltsamerweise Trost und sogar eine schräge Art von Sicherheit." (vgl. S. 42)

Die beiden (fast) 15-Jährigen bilden den Detektivclub "Wells & Wong":

Daisy Wells, Vorsitzende, und ihre beste Freundin Hazel Wong, Schriftführerin und Vizevorsitzende. 

Drei ihrer Klassenkameradinnen wurden bereits zu Mitgliedern der Detektei ernannt und unterstützen tatkräftig die Ermittlungen.

Wie bei einem Whodunit-Krimi zu erwarten, finden sich neben einem (hier eher altväterlichen und um Rat und Mitarbeiter suchenden) Inspektor wie so oft scheinbar bunt zusammengewürfelte Verdächtige und diverse Fährten, die bei der Lektüre zu den wildesten Spekulationen verleiten. 

Die Fälle, die an der Deepdean spielen, zählen nicht zu meinen Favoriten und auch dieses Mal zeichnet sich schon nach wenigen Kapiteln ab, dass es sich hier um einen der schwächeren Fälle handelt. Auch erweckt Daisy mit ihrer Art und ihrem Verhalten wenig Sympathie. Sie steht wegen einer neuen Schülerin mal nicht im Mittelpunkt und benimmt sich unnötig kindisch und herablassend. 

Was mir aber neben den typischen Elementen an dieser Krimireihe ebenfalls sehr gefällt, ist die übersichtliche Strukturierung.

Die unterschiedlichen Phasen der Ermittlungen (Vorgeschichte, Mord, Ausschluss verdächtiger Personen, abschließenden Auflösung) werden in einzelne Teile separiert. 

Abschließend gibt es Daisys Deepdean-Führer mit weiteren Erläuterungen und Besonderheiten.

Dieser Kriminalfall konnte nicht vollständig überzeugen und ich vergebe 3 von 5 Giftfläschchen.

Im nächsten Band wird es mit "Der Tod setzt Segel" hoffentlich wieder exotischer und atmosphärischer.

 

Fazit:

Der achte Teil der charmant-witzigen Jugend-Krimi-Reihe!

Im Vergleich zu den Vorgängern etwas farblos und weniger spannend.

Statt exotischer Orte oder gesellschaftskritischer Anspielungen bleiben Mordfall und Nebenfiguren blass und können nicht vollständig überzeugen.

 

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Rezensiertes Buch: "Ein Fall für Wells & Wong: Eine Prise Mord" aus dem Jahr 2020