Rezension

Diese Familiensaga läßt einen nicht mehr los

Der Wind der Erinnerung - Kimberley Wilkins

Der Wind der Erinnerung
von Kimberley Wilkins

„Der Wind der Erinnerung“ erzählt die Geschichte von Emma – Gegenwart – und ihrer Großmutter Beattie – Vergangenheit. Zwei Hauptprotagonistinnen, eine Familiengeschichte!
In Emmas Leben gibt es nur eins, ihren Beruf als Ballerina. Schon als Kind hatte sie diesen Traum, das Tanzen bedeutete ihr sehr viel. Emma ist elf Jahre, als ihre Großmutter Beattie ihr etwas Wichtiges mit auf den Weg gibt. Das Versprechen, wenn sie Ballerina wird, würde sie ihr etwas Kostbares schenken. Aber auch die mahnenden Worte, sie möge daran denken, dass Erfolg nicht alles ist.
London im Jahre 2009 und Emma ist inzwischen eine gefragte Ballerina. Obwohl sie in einer Beziehung mit Josh lebt, gilt für sie: Hartes Training, immer und immer wieder. Daran zerbricht die Liebe, Josh zieht aus und ist bald darauf mit einer neuen Frau zusammen. Emma vergißt sich und trainiert immer mehr, bis sie an einem Tag so unglücklich stürzt, dass es das Aus ihrer Ballerinakarriere bedeutet.
Fern der Heimat Australien, fern von ihrer Familie, muss sie nun damit klar kommen. Doch durch eine List holt ihre Mutter sie heim. Denn nur wenn Emma nach Australien zurückkehrt, kann sie Großmutter Beatties Erbe antreten. Und es ist etwas ganz Besonderes, das Landgut in Tasmanien „Wildflower Hill“.
Beattie und Emma, ihre Geschichten werden jeweils im Wechsel erzählt, wobei die der Großmutter weitaus ausführlicher ist.
Das Leben einer Frau, die sich zur damaligen Zeit nicht unterkriegen lässt, sich über Vorurteile hinwegsetzt, und das Leben sie zu einer starken Frau macht. Beatties Lebensgeschichte hier noch ausführlicher zu beschreiben, würde endlos werden.
Der Liebe sind keine Grenzen gesetzt. Doch die damalige Zeit sprach gegen Beattie. Nicht nur, dass sie ein uneheliches Kind hatte, den Vater von Lucy verließ und sich mit der Tochter dann allein durchs Leben schlug mit harter Arbeit, sie setzte dem noch eins drauf. Als sie „Wildflower Hill“ in einem Pokerspiel von dem Besitzer gewinnt, holt sie den Farbigen Charles als Vorarbeiter zurück. Charles – Beatties große Liebe.
Auf Wildflower Hill wird Emma mit einem Haus voller Kartons, Erinnerungen konfrontiert, alles aus Beatties altem Leben. Und nur langsam lüftet sich das Geheimnis um Beatties Zeit in Tasmanien. Auch Emma muss erst einen Schritt zurückgehen, um zu erkennen, wo ihre wahre Liebe, ihre Heimat ist. Ein Anruf von Josh in Tasmanien, und sofort sitzt sie im Flugzeug nach England. Doch während ihres Aufenthalts dort erkennt Emma, wo sie hingehört.

Fazit:
Diese Familiensaga läßt einen nicht mehr los
Kimberley Wilkins hat es mit ihrer Sprache, ihrem Schreibstil verstanden, den Leser mit ihrem Buch zu fesseln. Es braucht nicht immer Spannung oder Romantik, die Art und Weise, wenn es um Gefühle geht, das Schaffen passender Charaktere, kann etwas Einzigartiges entstehen.
Je mehr die Geschichte fortschreitet, Vergangenheit, Gegenwart, umso schneller ist man leider am Ende und möchte mehr. Schade, schon durch! war mein erster Gedanke.
„Der Wind der Erinnerung“ kann ich nur empfehlen. Es ist ein Buch, dass man nicht so schnell aus der Hand legt, eben ein besonderes Buch, mit Tiefgang, nicht langweilig, exzellent geschrieben, sehr empfehlenswert.
Ich war begeistert und habe soeben mir „Das Haus am Leuchtturm“ in meiner Buchhandlung vor Ort bestellt!
Auch das Cover gefällt und spricht an – siehe persönliches Vorwort auf meinem Blog!