Rezension

Diesen Plottwist habe ich nicht erwartet

Psychose - Blake Crouch

Psychose
von Blake Crouch

Bewertet mit 4.5 Sternen

Weiter geht es mit dem Horrortober. Diesmal verschlägt es mich in die verschlafene Kleinstadt Wayward Pines und was ich dort erlebt habe, möchte ich euch nun erzählen.

Twin Peaks lässt grüßen
Wir ihr mittlerweile sicher mitbekommen habt, spielt Psychose in einer amerikanischen Kleinstadt. Wayward Pines scheint der Inbegriff des amerikanischen Traums zu sein. Idyllische Natur, ein fester Nachbarschaftszusammenhalt und ein entzückendes Häuschen neben dem nächsten, doch ganz so idyllisch wie es den Anschein hat, ist das verschlafene Örtchen dann doch nicht ...
Die beschauliche amerikanische Kleinstadt, die Geheimnisse aller Art zu verbergen hat, ist ja mittlerweile nichts Neues mehr. Als eine der ersten Serien, die dieses Schema aufnahm, war Twin peaks und in seinem Nachwort schreibt der Autor auch,w ie sehr ihn die Serie beeinflusst hat, eine blose Kopie ist Wayward Pines aber sicher nicht.
Und auch wenn das Konzept nicht das Rad neu erfindet, es funktioniert. Der Reiz zu erfahren, was hinter der friedvollen Fassade so vor sich geht ist heute ebenso groß, wie zu Twin Peaks Zeiten und lässt einen die Seiten zügig weiterblättern.

Was die Neugierde angeht, macht es Psychose einem nämlich sehr einfach. Das Buch startet just in dem Moment, in dem Agent Ethan am Flussufer erwacht. Ohne Erinnerungen, ohne Hab und Gut und mit höllischen Kopfschmerzen. Ein paar Erinnerungen kehren zwar wieder zurück, die Stadtbewohner benehmen sich jedoch mehr als seltsam. Zu Kritisieren ist, dass diese Orientierungsphase, bevor Ethan der Sache langsam auf die Schliche kommt, etwas lang ist und auch der Grund, warum ich einen Punkt abgezogen habe. Danach wird Psychose aber richtig spannend und im Mittelteil auch deutlich actionlastiger.

Das nenne ich mal einen Plot Twist
So richtig begeistert hat mich Psychose jedoch vor allem im letzten Drittel. Dort baut der Autor nämlich einen Plot Twist ein, der mich total umgehauen hat, weil ich das wirklich so gar nicht erwartet habe. Die Auflösung, was mit der Kleinstadt nicht stimmt, liegt jenseits allem, was ich mir vom Handlungsverlauf so vorgestellt habe und ich bin immer noch baff. Alles wird praktisch auf den Kopf gestellt und plötzlich ist alles anders. Noch dazu eröffnen sich auf einmal tausende neue Möglichkeiten, was in den Folgebänden passieren könnte und ich bin jetzt super neugierig auf die Fortsetzungen.

Fazit:
Psychose spielt mit dem Reiz die Geheimnisse hinter einer augenscheinlich perfekten Kleinstadt zu ergründen. Nach einem beschaulichen Start und einem rasanten Mittelteil, haut der Autor am Ende einen Plottwist raus, der mich umgehauen hat und nach mehr gieren lässt.