Rezension

Dieser Krimi verspricht Gänsehaut und geht unter die Haut

Sekundentod - Petra Mattfeldt

Sekundentod
von Petra Mattfeldt

Meine Meinung

Nachdem ich schon zwei historische Romane von der Autorin (unter dem Pseudonym Caren Benedikt erschienen) gelesen habe, war ich sehr gespannt auf ihren Krimi.
Der Klappentext hat mich von der Thematik sehr angesprochen, ebenso wie der Ermittler, den ich mir ein bisschen wie Hugh Jackmann vorgestellt habe. Ich weiß allerdings nicht was ich von diesen Profilern halten soll, die sich in den Täter hineinversetzen. Mir kommt das einfach generell etwas abgedreht vor und ich kann mir nicht vorstellen, dass das wirklich funktionieren soll. Aber anscheinend klappt es, sonst gäbe es diesen Beruf schließlich nicht.
Das Buch wirft mehrere Fragen auf. Zum einen gibt es verschiedene Mordfälle – wie sind diese miteinander verknüpft? Die Krimiautorin wurde umgebracht – wie hängt dieser Mord mit den anderen zusammen? Wird Falko Cornelsen die verschwundenen Frauen noch rechtzeitig finden? Und was ist eigentlich mit seiner Frau los? Gerade die letzten 70 Seiten waren extrem spannend und es fiel mir schwer das Buch zu unterbrechen.
Die Handlung ist logisch aufgebaut, wenn auch teilweise etwas verworren und irreführend. Man fragt sich, wie das alles zusammenpasst. Außerdem bekommt man einen ausführlichen Einblick in Falkos Privatleben, wodurch der Ermittler greifbarer für den Leser wird. Diese Abschnitte haben dem Buch immer wieder ein bisschen der Spannung genommen, was auch gut so war. Ist die Spannung konstant hoch angelegt, dann kann das Lesen recht anstrengend werden. So hatte man einen Ruhepol in der Geschichte.
Falko wird als ein sympathischer Mann dargestellt, dem die Frauen auch nicht abgeneigt sind. Obwohl er verheiratet ist, lebt er für seinen Beruf. Er ist mit Herz und Seele Ermittler, gönnt sich bei einem Fall keine Pause und ist sehr fair zu seinem Team. Das bleibt leider im Hintergrund. Es sind einige interessante Charaktere dabei, über die man jedoch nicht mehr erfährt. Hier kann man dann nur auf einen 2. Band hoffen.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und passt wunderbar zu diesem Krimi. Teilweise recht kurze Sätze, wodurch die Handlung angekurbelt wird. Man kommt so schneller in die Geschichte rein und lernt die Charaktere kennen. Wenn Falko Cornelsen sich in einen Täter reinversetzen möchte, dann zählt er von 200 rückwärts und das fand ich irgendwann leicht störend. Es kommt recht oft vor und jedes Mal wird runtergezählt. Außerdem stören so lange Wörter einhundertneunundneunzig den Lesefluss.
Bei Krimis und Thrillern fragt man sich oft, ob das etwas für einen ist. Die einen sind eher zartbesaitet, andere wollen vor allem Action und wieder andere brauchen Blut. Nein, blutig ist der Krimi nicht und die Morde werden gar nicht so ausführlich geschildert. Es geht einzig allein darum, wie die Menschen umgebracht wurden. Die Art und Weise ist grausam, da braucht man keine langen Erklärungen. Teilweise habe ich eine Gänsehaut bekommen, wie skrupellos Menschen handeln und dass sie daran auch noch Freude haben – das ist das Erschreckende bei diesem Buch.

Fazit

Dieser Krimi verspricht Gänsehaut und geht unter die Haut. Spannende und gut durchdachte Handlung, interessante Charakter und grausame Morde – Petra Mattfeldt ist ein tolles Krimidebüt gelungen, was schon nach einer Fortsetzung ruft.