Rezension

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Dieses Buch wird durch starke Charaktere dominiert - ein absoluter Lesegenuss

Bloodlines 04. Feuriges Herz - Richelle Mead

Bloodlines 04. Feuriges Herz
von Richelle Mead

Bewertet mit 5 Sternen

Bloodlines - Feuriges Herz von Richelle Mead
Nachdem ich vor einigen Tagen den dritten Band der „Bloodlines – Reihe“ ausgelesen hatte, musste ich einfach wissen, wie es weitergehen wird. Also konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und begann mit „Bloodlines – Feuriges Herz“ von Richelle Mead. Ich möchte mich beim Egmont LYX Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares herzlichst bedanken. Endlich konnte ich nämlich lesen, wie Sydneys Schwester ihre Welt auf den Kopf stellt.
Sydney und ihre Vampirfreunde müssen immer noch in der Academy bleiben, um Jill zu beschützen. Doch Sydney macht das viel weniger aus, als noch am Anfang, denn Sydney ist verliebt und zwar in keinen geringeren als den Moroi Adrian. Da sie eigentlich als Alchemistin auf Abstand mit den Moroi, den Dhampiren und vor allem den Strigoi gehen müsste, lebt Sydney in ständiger Angst vor den Alchemisten. Diese Angst verstärkt sich noch durch ihre Mitbewohnerin, die keine geringere als ihre eigene Schwester Zoe ist. Zoe lebt die Alchemistenregeln und schwärzt ihre Schwester bei jeder Gelegenheit bei ihrem Vater an. Aber nicht nur ihre Geheimnisse verursachen Sydney ein ungutes Gefühl im Bauch, sondern auch die bevorstehende Scheidung ihrer Eltern. Es steht für sie fest, dass ihre Schwester bei der gemeinsamen Mutter besser aufgehoben wäre, als bei ihrem herrischen Vater. Doch Zoe sieht das mal wieder ganz anders. Sie will von ihm anerkannt werden und will daher bei ihm und den Alchemisten bleiben. Um ihre Deckung nicht auffliegen zu lassen, stimmt Sydney ihrem Vater und ihrer Schwester zu. Zu allem Übel kommt noch der sich rapide verschlechternde geistige Zustand von Adrian, dem Geist mehr zusetzt als er sich eingestehen will. Sydney fühlt sich diesem Problem gegenüber machtlos und weiß nicht wie sie ihm helfen soll. Da kommt ein Forschungsauftrag an den königlichen Hof der Vampire gerade recht. Adrian und Sydney, die von Neil begleitet werden freuen sich auf die gemeinsame Zeit zu Zweit. Doch dieser Besuch wird von einem Zwischenfall überschattet, der jedoch nicht der letzte sein wird...Wird es Sydney schaffen ihre Geheimnisse und ihre Liebe zu Adrian dauerhaft vor Zoe und den Alchemisten zu verbergen oder wird sie dadurch unweigerlich in Gefahr geraten?
Nach dem Ende des 3. Bandes dachte ich mir nur: „Das gibt Ärger.“ Denn Zoe wurde von den Alchemisten zu Sydney in die Academy geschickt. Mit dieser Wendung hatte ich damals nicht gerechnet und ich war daher umso aufgeregter, als ich mit „Bloodlines – Feuriges Herz“ begann. Bisher schrieb die Autorin immer aus Sydneys Sicht, was sich jedoch bei diesem vierten Band änderte. Dieses Mal konnten wir der Geschichte abwechselnd aus Sydneys und Adrians Sicht folgen. Ehrlich gesagt fand ich diese Variante besser, als die vorherige. So bekommt der Leser ein besseres Gefühl für Adrians Emotionen. Es war wirklich schön sich mal mehr mit Adrian zu befassen und hautnah seine Gefühlswelt, die ja nicht immer die Stabilste ist, mitzuerleben. Da ich aber auch Sydney wieder folgen konnte, war es einfach eine perfekte Mischung. Wenn die Autorin diesen Stil für die restlichen zwei Bände beibehalten würde, wäre ich wirklich glücklich darüber. Abgesehen von der veränderten Sichtweise, hat sich für mich auch die Geschichte verändert, was vor allem an den Charakteren lag. Wurde die Geschichte anfänglich durch die vielen Wendungen dominiert, liegt der Fokus nun mehr auf den immer stärker werdenden Charakteren. Auch diese Veränderung finde ich äußerst positiv, obwohl mich das vorher jetzt nicht gestört hat. Aber Sydney ist nun ein Charakter, den man sich als Vorbild nehmen kann. Anfänglich achtete sie mir zu sehr auf ihre Ernährung, was ich ja schon in einer anderen Rezension angemerkt habe. Doch endlich beginnt sie sich selbst zu lieben und vergisst das Kalorienzählen. Außerdem weiß sie endlich, was sie will und lässt sich nicht von anderen einschüchtern. Die frühere Sydney wäre strikt den Regeln der Alchemisten gefolgt, nach dem Motto: „Nach mit die Sintflut“. Jetzt aber setzt sie sich für Vampire ein und auch wenn es verboten ist, schützt sie sie. Sydney lässt sich auch von den Alchemisten nicht einschüchtern, was der Leser vor allem auf den letzten Seiten des Buches mitbekommt. Richelle Mead hat es geschafft, Sydney zu einer wirklich starken Person heranreifen zu lassen ohne das diese Entwicklung überzogen oder unglaubwürdig wirkt. Wie ich oben bereits erwähnte, fand ich es großartig Adrians Gefühle endlich hautnah miterleben zu dürfen. Wenn man Adrians Gedanken und Emotionen unzensiert mitbekommt, merkt man schnell, dass von dem einstigen oberflächlichen Playboy nichts mehr übrig ist. Er versucht zum Wohle seiner Beziehung und seiner Gesundheit sich zu ändern. Er überdenkt die Konsequenzen seines Handelns und versucht diese abzuwägen. Man merkt sehr schnell, dass Sydney die Liebe seines Lebens ist. Ich fand es einfach nur abgrundtief traurig, wie er am Ende des Buches reagiert. Mir hat es fast das Herz gebrochen, ihn so zu sehen. Diese Gefühle bei seinen Leser_innen zu wecken, verlangt ein ausgesprochenes Feingefühl, welches Richelle Mead besitzt.
Ich lobe ja immer die Cover dieser und der „Vampire Academy – Reihe“. Auch dieses Mal finde ich das Cover sehr gelungen, jedoch fand ich es schade, dass der Verlag vom Farbschema abgewichen ist und der Buchrücken komplett grün ist. Bei den Vorgängern wurde die vorherrschende Farbe (rot oder blau) mit dem schwarz abgeschwächt, sodass es einfach zueinander gepasst hat, obwohl auch noch eine andere Farbe bei dem Cover verwendet wurde. Dieser „Stilbruch“ macht sich daher im Bücherregal bemerkbar und stört die Einheit der Bücher. Nichtsdestotrotz ist das Cover vom Motiv her wirklich wunderschön und ein absoluter Augenschmaus.
„Bloodlines – Feuriges Herz“ von Richelle Mead konnte mich aufgrund mancher Veränderungen wirklich überraschen und mal wieder fesseln. Die Spannung zog sich aufgrund der anhaltenden Gefahr durch die Alchemisten durch das ganze Buch. Ich möchte Bloodlines wirklich jedem empfehlen, der auf der Suche nach einen gefühlvollen, aufregenden und abenteuerlichen Buch ist, welches die kalten Herbstabende erwärmt.