Rezension

Divine, Virginia

Die Jäger - David Baldacci

Die Jäger
von David Baldacci

Bewertet mit 4 Sternen

Seinen Sprung von der Klippe hat John Carr aka Oliver Stone zum Glück unbeschadet überstanden und auch den ersten Häschern ist er knapp entkommen. Doch er steht in Verdacht, Roger Simpson und Carter Gray umgebracht zu haben und nicht nur nahezu der gesamte amerikanische Polizeiapparat ist hinter ihm her. Auch sein alter Feind und Vorgesetzter aus Vietnamkriegszeiten Macklin Hayes hat einen besonders begabten Spürhund auf ihn angesetzt. Als Joe Knox jedoch Witterung aufnimmt, findet er ganz andere Spuren als erwartet. Oliver Stone hat es derweil in das kleine Örtchen Divine, Virginia, verschlagen, wo es längst nicht so göttlich zugeht wie man vom Nahmen her vermuten könnte.

 

Fast schon wie gewohnt ist diese vierte Geschichte um Oliver Stone und die anderen Mitglieder des Camel Club ausgesprochen spannend. Man fragt sich, in was für  ein Wespennest Oliver gestochen hat als er dem jungen Danny Riker aus Divine zur Hilfe geeilt ist. Wie so häufig konnte Oliver nicht über seinen Schatten springen drei gegen einen, das geht einfach nicht. Außerdem ist diese Einöde im Westen Virginias vielleicht auch ein gutes Versteck, in dem er in Ruhe überlegen kann, wie er seinen Jägern begegnen will. Obwohl sie keine Ahnung haben, wo Oliver sich aufhält, machen sich Annabel, Caleb und Reuben daran, Oliver zu finden, um ihm halfen zu könne. Nie würde Oliver seine Freunde im Stich lassen und so halten sie es auch mit ihm.

 

Wie eine Abrundung der Lebensgeschichte des Dreisechsers John Carr wirkt die Erzählung. Neben den unsäglichen Machenschaften gewisser Einwohner des Ortes Divine, die nach und nach aufgedeckt werden und die einem wahrlich einen Schauder über den Rücken jagen, kommt die Jagd, die sein persönlicher Fein Hayes auf ihn angezettelt hat, zu einem Ende. Dieses ur-amerikanische Element der Ehre auf dem Feld, die honoriert werden sollte, der ewig nachtragende  Hayes, der Carr eine gewisse Sache immer noch übel nimmt, die Sache mit den Dreisechsern, deren Existenz so unglaublich ist, dass man doch schon wieder einen leisen Zweifel hat, ob es wirklich reine Fiktion ist. Wie man sich als nicht Amerikaner bei Lesen dieses Buches so manches mal fragt, wie hoch der Realitätsbezug sein könnte. Gerade zum Schluss hin wird es beinahe schon märchenhaft. 

 

Trotzdem ein Thriller, der in jeder Sekunde mehr den Atem raubt und einfach eine packende Lektüre liefert. Warum eigentlich gibt es noch keinen verfilmten Oliver Stone? Das Potential für einen rasanten Action-Film wäre sicher vorhanden.