Rezension

Dorfkrimi

Felder, Feuer, Frühlingsluft - Gisela Garnschröder

Felder, Feuer, Frühlingsluft
von Gisela Garnschröder

Bewertet mit 2.5 Sternen

Im ländlichen Herzen des Münsterlandes leben die pensionierten Lehrerinnen und Schwestern Isabella Steif und Charlotte Kantig Tür an Tür. Die beiden alten Damen haben ein wachen Blick auf ihre Umwelt und eine gesunde Portion Neugierde, so stoßen sie immer wieder mal auf Ungereimtheiten, bei denen sie schneller als die Polizei ein Verbrechen erkennen. So auch in ihrem neuesten Fall:
Nach 4 Wochen Urlaub kommen die Beiden zurück und finden das Dorf in Aufregung. In Windeseile hat der Bürgermeister eine Biogasanlage durchgedrückt und die Bauarbeiten haben bereits begonnen. Damit geht ein Riss von Befürwortern und Gegnern durch das Dorf. Bei einer abendlichen Besichtigungstour wird Isabella in einem Bauwagen eingeschlossen und als sie sich zu befreien versucht, auch noch verletzt. Als noch ein Bagger zum Kippen gebracht wird, schaltet sich auch die Polizei ein. Es bleibt nicht bei diesen leichten Scharmützeln, eine Brandstiftung mit einem Toten folgt und Steif und Kantig sind inmitten einer Mordermittlung, die nicht ungefährlich ist.
Sehr behäbig und beschaulich plätschert dieser Dorfkrimi dahin, die Aufregung hält sich in Grenzen und langatmige Beschreibungen reihen sich aneinander, der Einkaufszettel im Hofladen wird genau so detailliert abgearbeitet, wie die Speisefolge beim Abendessen. Aber noch störender als diese Aufzählungen sind mir die Wiederholungen aufgefallen. So ist der Leser bei einem Ereignis dabei und später wird der abwesenden Schwester oder der Polizei der gleiche Vorfall fast wortgleich noch einmal geschildert, diese Verdopplung lähmt den Lesefluss doch ganz erheblich. Dramatische Ereignisse sollen zwar Spannung bringen, aber das Ganze ist einfach zu hausbacken erzählt. Obwohl ich Dorf- und  Cosy Krimis gern lese, fehlte mir bei „Feuer, Felder, Frühlingsluft“ der Charme, der zu diesem Genre gehört. Der schlichte Erzählstil wird durch die ebenfalls recht einfache und nicht unbedingte lebensechte Personencharakterisierung noch unterstrichen.
Ich konnte jedenfalls keine Beziehung zu den beiden Damen herstellen und ich empfand sie eher als nervig. Bei mir sprang leider der Funke nicht über.
Ich danke dem Verlag, der über Netgalley mir das Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte.