Rezension

Düster und geheimnisvoll

Die Bibliothek von Edinburgh -

Die Bibliothek von Edinburgh
von T.L. Huchu

Bewertet mit 4 Sternen

Ich liebe Edinburgh, war schon mehrfach dort und bin immer wieder fasziniert von allem, was mit dieser Stadt zu tun hat. Als ich dieses Buch entdeckte, war ich natürlich neugierig, welch spannende Geschichte sich wohl zwischen den Buchdeckeln verbirg …

Sprachlich konnte mich der Roman überzeugen. Es ist gut geschrieben und man kann sich dadurch leicht in die Szenen eindenken. Das Setting ist zwar in Edinburgh angesiedelt, aber spielt zu einer anderen Zeit, was der Geschichte einen dystopischen Touch verleiht. Generell wirkt die Grundstimmung sehr düster und die vorherrschenden Sitten sind eher rau.

Ropa ist ein faszinierender Charakter, mutig, frech und selbstbewusst, aber auch mit einem guten Herzen. Sie trägt für ihr Alter viel Verantwortung, was sie unheimlich sympathisch macht, außerdem ist sie extrem intelligent. Man fiebert mit ihr mit und hofft, dass sie sich aus jeder Zwickmühle befreien kann – da sie ein Chaosmagnet zu sein scheint, sind das natürlich extrem viele.

Der Fall, um den es geht, ist extrem mysteriös und wirft einige Fragen auf. Man rätselt automatisch mit und versucht gemeinsam mit Ropa herauszufinden, was mit diesen Kindern passiert ist. Dabei werden einige brutale und ungeschönte Details ans Licht befördert, die mich mehrfach haben schlucken lassen. Also dieses Buch, so fantastisch die Idee ist, ist definitiv nichts für schwache Gemüter. Tatsächlich kam auch ich manchmal an meine Grenzen. Nichtsdestotrotz ist es eine überaus spannende Geschichte, bei der die Bibliothek zwar noch nicht den Stellenwert hatte, den ich dem Titel nach erwartet hätte, aber dennoch ein guter Auftakt, der neugierig auf die Fortsetzung macht.