Rezension

Dunkelziffer

Dunkelziffer - Arne Dahl

Dunkelziffer
von Arne Dahl

Bewertet mit 4 Sternen

Die A-Gruppe hat bereits sieben Fälle gelöst. Für das Verständnis dieses Romans sind sie jedoch ohne größere Bedeutung. Wer sie kennt, tut sich allerdings sicher mit den vielen verschiedenen Ermittlern leichter.
Auf einer Klassenfahrt verschwindet die vierzehnjährige Emily spurlos. Schnell nimmt die Polizei drei bekannte Pädophile ins Visier, die in der Nähe leben. Bald erkennt sie jedoch, dass Emily es faustdick hinter den Ohren hat und nicht das harmlose kleine Mädchen ist, wie es auf den ersten Blick scheint.
Währenddessen findet der Elektriker Steffe bei Grabungen in Stockholm ein seltsames Skelett. Er unterschlägt den Fund, da er Kapital aus der Sache schlagen will. Doch damit begibt er sich in ungeahnte Gefahr.
Auf einer Parkbank wird eine Leiche gefunden, deren Kehle mit einer Klaviersaite durchtrennt wurde. Kurz darauf findet man eine 2. Leiche, die auf die gleiche Weise getötet worden ist.
Erzählt wird aus der Sicht der verschiedenen Ermittler der A-Gruppe und anderer Stockholmer Polizisten, die in die Fälle verwickelt sind. Dabei werden die Charaktere sehr schön herausgearbeitet. Die Ermittler werden sehr menschlich dargestellt mit all ihren Schwächen und Stärken, Zweifeln und Unsicherheiten. Das macht sie recht sympathisch. Dadurch, dass immer wieder ein anderer Ermittler bei der Arbeit beobachtet wird, ergeben sich häufige Ortswechsel und einige Cliffhanger, was die Spannung nur noch mehr steigert. Auch mit unerwarteten Wendungen versteht Dahl es, den Leser zu fesseln. Die verschiedenen Handlungsstränge werden immer mehr ineinander verflochten, bis es am Schluss zum großen Knall kommt.
Mich hat lediglich eine Sache an diesem Buch gestört: dass die Atmosphäre so durch und durch düster ist. Klar sind Verbrechen eine düstere Angelegenheit, aber es könnten doch zumindest ein paar positive Gedanken bei den Ermittlern auftauchen.