Rezension

Dunkle Geheimnisse im Siegerland

Das Haus am Waldrand - Barbara Büchner

Das Haus am Waldrand
von Barbara Büchner

Leonies Eltern verließen vor zwölf Jahren, im Streit mit Leonies Großvater, mit ihrer Tochter das Städtchen. Nun kehrte Leonie zurück, sie wird gemeinsam mit ihrem Großvater, dem Bürgermeister der Stadt, die Weihnachtsfeiertage verbringen. Ihre Eltern wünschen sich, dass sie die Wogen ein wenig glättet.
Doch Leonie scheint unwillkommen zu sein. Sie erhält anonyme Warnungen. Was hat das alles zu bedeuten? Welches Geheimnis hüten die Einwohner? Und wie hängt die "Ketzervilla" damit zusammen?

Barbara Büchner, Autorin zahlreicher Jugendbücher, hat mit "Das Haus am Waldrand" einen spannenden und atmosphärischen Mystery-Thriller erschaffen.
Ihr Schreibstil ist angenehm zu lesen und zieht den Leser mitten hinein in das kleine Städtchen im Siegerland und die merkwürdigen Ereignisse.

Barbara Büchner versteht es mit ihren Worten eine unheimliche und angstmachende Atmosphäre aufzubauen und bis zum Ende aufrecht zuerhalten. Dies schafft sich durch ihre düsteren Landschaftsbeschreibungen und aufkommende Erinnerungen Leonies.

Auch die Protagonisten der Geschichte sind gut ausgearbeitet und charakterisiert. Ihre typischen Charaktereigenschaften werden durch ihre Handlungen und Reaktionen untermauert.

Die Hauptcharaktere der Geschichte - Leonie, Severin und Carsten, könnten nicht unterschiedlicher sein.
Leonie ist ein junges, freundliches und neugieriges Mädchen, dass unbedingt in Erfahrung bringen will, woher die anonymen Warnungen kommen und wovor sich die Bewohner dieses Städtchens so sehr fürchten.
Unterstützt wird sie von Severin, einem stolzen und starköpfigen jungen Mann, der mehr zu wissen scheint, als er zugibt und von Carsten, dem Neffe des Pfarrers, der in der Stadt ist um sich in Ruhe auf seine Prüfungen vorzubereiten. Er hinterlässt einen ausgeglichenen und leibevollen Eindruck.

Gemeinsam kommen die jungen Leute hinter das Geheimnis des Städtchens und des Hauses am Waldrand.

Es tauchen noch viele weitere Charaktere in dem Roman auf, doch werden diese eher oberflächlich beschrieben und tauchen nicht so tief in die Geschichte ein wie Leonie, Severin und Carsten. Auch der Großvater bleibt für den Leser eher ein Protagonist am Rande, da er kaum Zeit für seine Enkelin hat und keine ausschlaggebende Rolle spielt.

Das Cover des Buches zeigt die alte "Ketzervilla" imposant, efeuüberwachsen und dem Verfall ausgeliefert. Das Haus ist umgeben von ein paar Bäumen, Kreuzen und sogar einem Galgen.
Der einzige Farbfleck ist ein beleuchtetes Turmfenster, an dem man blutige Handabdrücke erkennen kann. Es ist eine stürmische Nacht und ein Gewitter zieht über das Haus hinweg.
Das gesamte Cover ist in sehr düsteren Farben gehalten.

"Das Haus am Waldrand" lege ich uneingeschränkt allen Freunden von Mystery-Thrillern ans Herz!