Rezension

Durchaus gelungen, am Ende schwächelt der Roman aber etwas

Das Küstengrab - Eric Berg

Das Küstengrab
von Eric Berg

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ich war schon von Eric Bergs erstem Roman schwer begeistert und daher war es für mich auch klar das ich "Das Küstengrab" unbedingt lesen möchte. 
Der Roman hat mir dann auch sehr gefallen, vor allem die Idee des Gedächtnisverlustes finde ich einen faszinierendes Mittel und wie geschaffen für Kriminalromane. Sehr schön fand ich auch die Tatsache das man als Leser auch Sabina kennen lernt und so auch auf  Lea noch einmal eine neue Sichtweise bekommt. Vieles ist dadurch nicht so wie es auf den ersten Blick erscheint und man weiß bis zum Schluss nicht welche Zusammenhänge wirklich dahinter stecken. Manches wird lange Zeit nur angedeutet, anderes erscheint klar und entpuppt sich dann als völlig anders als gedacht. 

Sehr überzeugend war für mich die Darstellung von Leas Amnesie, vor allem ihre plötzlichen Erinnerungen die sie ab und an hat. Auch das Geflecht zwischen ihr, ihrer Schwester und den alten Freunden war für mich überzeugend konstruiert. Gerade wenn man sich sehr lange nicht gesehen hat, kennt man eigentlich nur noch die Person von damals und gar nicht den heutigen Menschen. Trotzdem merkt man das manchmal gar nicht richtig. 
Schade und ein wenig traurig ist das Sabina als Figur letztendlich keine Zukunft hat, denn bei dem Unfall ist sie ums Leben gekommen. Gerade ihre Kapitel braucht man aber letztendlich um einige Rätsel der Vergangenheit zu lösen und für mich haben sie die Handlung erst richtig rund gemacht.

Wenn mich auch die Auflösung nicht zu 100% überzeugen konnte. Das liegt daran das mir die Konstruktion hier etwas zu überzogen war und an einer Stelle dann sogar regelrecht kitschig, das hätte der Roman hier überhaupt nicht gebraucht.
Daher kann ich auch nicht die volle Punktzahl geben. Der Schluss war für mich dadurch etwas zu holprig und eben nicht ganz passend zum restlichen Ton des Romans. Dennoch insgesamt betrachtet war "Das Küstengrab" eine spannende Herbstlektüre und ich werde mir Eric Berg auch weiterhin merken.