Rezension

Durchwachsenes Debüt

Tabu
von Casey Hill

Casey Hill ist das Pseudonym eines Autorenpaares, „Tabu“ ist ihr erster Thriller um die Forensikerin Reilly Steel. Der Klappentext verspricht große Spannung: Ein Serienkiller begeht grausame Morde und bezieht sich dabei auf das Werk Sigmund Freuds – jedes Opfer wurde vor seinem Tod gezwungen eines der größten Tabus zu verletzten, die die Gesellschaft kennt. Die Lösung des Falls liegt in der Vergangenheit der Ermittlerin, für sie ist das dunkelste aller Tabus reserviert.

Der Thriller spielt in Dublin. Reilly Steel, die in Kalifornien eine angesehene CSI-Spezialistin ist, zieht nach Irland, um ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen. Ihr neues Team steht ihren außergewöhnlichen Methoden sehr kritisch gegenüber. In dem Ermittler Chris Delaney findet sie jedoch einen zuverlässigen Partner.

Die Geschichte beginnt mit einer Rückblende. Reilly und ihre Schwester Jess sind Kinder, wohnen noch in der Bay Area bei San Francisco. Diese Rückblenden ziehen sich durch die komplette Handlung. Schnell wird deutlich, dass der aktuelle Fall in Irland, in Zusammenhang mit Reillys Vergangenheit stehen muss. Und genau hier liegt auch die Schwachstelle dieses Thrillers, schon nach der Hälfte der Geschichte, wird die Handlung sehr vorraussehbar. Überraschungsmomente sind selten. Der Klappentext, der soviel Spannung versprach, nimmt letztendlich schon den größten Teil der Handlung vorweg.

Die Charaktere Reilly Steel, Chris Delaney und auch der Profiler Daniel sind durchweg sympathisch, doch es fehlt der Tiefgang, die Figuren bleiben die meiste Zeit zu blass.

Insgesamt kommt dieser Thriller sehr routiniert daher. Die Grundidee ist spannend, doch die Handlung vermag zu keinem Zeitpunkt richtig zu fesseln. Der Bezug zu Sigmund Freud und die Bedeutung von Tabus werden nur leicht angedeutet, ein echtes Thrillerfeeling entsteht nicht. Früh wird klar auf was all die Morde hinauslaufen und wer der Täter sein muss. Von diesem Moment an läuft die Handlung dem erwarteten Ende entgegen. Atemlose Spannung geht anders.

Fazit: Ein solider, aber keinesfalls überraschender Thriller. Die Protagonisten haben aber durchaus Potenzial, seien wir gespannt auf den nächsten Fall für Reilly Steel und Chris Delaney.