Rezension

Spurensicherung

Tabu
von Casey Hill

Bewertet mit 4 Sternen

Die Idee, die Spurensicherung bei einem Thriller mehr in den Vordergrund zu stellen fand ich richtig gut. Aber auch nur, weil die Autoren das sehr gut umgesetzt haben.

Mit Reilly Steel haben sie eine Protagonistin geschaffen, die vielschichtiger kaum noch sein könnte: ihre Schwester Jess ist offenbar verschwunden im Kindes-/Teeniealter und der Leser erfährt erst nach und nach, was geschehen ist. Ihre Mutter hat die Familie für einen anderen Mann recht früh verlassen und der Vater trinkt mittlerweile zuviel.

Nach Jahren in den USA kehrt Reilly nach Dublin zurück, um die GFU (Garda Forensic Unit) zu leiten. Leider stösst sie bei den einheimischen Ermittlern mit ihren neuartigen Ermittlungsmethoden nicht gerade auf Gegenliebe und muss sich erst durchboxen. Detective Chris Delaney steht ihr dabei hilfreich zur Seite wie auch ein Mentor von früher, denn Hilfe kann sie bei der grausamen Mordserie mehr als gut brauchen: offenbar zwingt der Mörder seine Opfer, Tabus zu brechen und das auf abscheulichste Art und Weise...

Wer letztendlich der Mörder ist, wird rasch klar - für mich war das eigentlich zu schnell ersichtlich, daher der eine Stern Abzug. Aber die eigentliche Story wird temporeich erzählt, die Figuren enthalten auch alle eine Geschichte, die dem Leser auch offenbahrt wird (wenn auch nicht bei allen, so bei den Wichtigsten); das alles führt mich zu dem Urteil solider, spannender Thriller, den man durchaus weiterempfehlen kann.