Rezension

Ich bleib' dabei, es ist ein gutes Buch

Tabu
von Casey Hill

Reilly Steel, erfolgreiche CSI-Spezialistin, mit ganz besonderen Fähigkeiten, zieht von Kalifornien in die alte Heimatstadt ihres Vaters, um in seiner Nähe zu bleiben. Ihre ungwöhnlichen Methoden zu ermitteln, bezogen auf ihre besonderen Fähigkeiten, treffen in Irland allerdings nicht bei allen Kollegen auf Akzeptanz. Schnell wird das allerdings in den Schatten gestellt, denn es treibt sich ein Serienmörder herum, der seine Taten auf das Werk Sigmund Freuds zu bezieht. Jedes Opfer wird vor seinem Tod gewungen ein Tabu zu verletzen, dass sie Gesellschaft kennt und dass Sigmund Freud in seinem Werk behandelt.

Ich bin insgesamt gespaltener Meinung zu dem Buch.
Am Anfang war ich hin und weg, allein' von der Idee. Freud. Ein Serienkiller, der mit Motiven von Freud tötet, bei jeder Tat ein außerordentliches Tabu einfließen lässt, das Freud in seinem Werk auf keinen Fall duldet. Und damit natürlich auch die Gesellschaft nicht.

Der Anfang war gefüllt mit Spannung, viele Rüchblenden, die Reillys Schwester Jess zum Vorschein bringen und die anscheinend fürchterliche Vergangenheit beleuchten. Man lernt Reillys Leben allmählich kennen und beginnt sich in sie hineinzuversetzen.
Eben wenn man dies geschafft hat, schocken die Autoren einen mit einem Detail nach dem Nächsten. Leider ist meiner Meinung nach genau hier das Problem, weil diese riesige Spannung, die dadurch aufgebaut wird, kann zum Ende des Buches hin nicht mehr gehalten werden und so liest sich der Schluss nur noch so dahin.
Man weiß zwar nicht sofort, was noch geschieht, doch in gewisserweise zieht sich das Ende dann ganz schön in die Länge, wobei man vorher mit Spannung jede Seite verschlungen hat.

Ich bleibe dabei, es ist ein gutes Buch, schon alleine deswegen, weil ich die Idee nach wie vor brilliant finde und weil auch die spätere Auflösung des Falls eigentlich keine Wünsche auflassen sollte. Wie gesagt, die Handlung zieht sich gegen Ende des Buches ein wenig in die Länge, aber ich denke dass sollten die durchaus rund 300 spannenden Seiten zuvor wettmachen.
Allein' des Interesses wegen dürfte das ein schönes Buch sein, denn hier hat sich das Autorenpaar einige Gedanken zum Thema Freud, Gesellschaft und Tabu gemacht.
Es ist schön durchdacht.