Rezension

Dystopie für Erwachsene

White Horse - Alex Adams

White Horse
von Alex Adams

Der Inhalt:

In der Wohnung von Zoe taucht eines Tages plötzlich ein seltsames Gefäß auf. Allerdings weiß sie nicht wo es herkommt oder was sich darin befindet, aber ihr macht dieses Gefäß Angst. Als sie ihrem Therapeuten Nick davon erzählt, ermutigt dieser sie, dass Gefäß zu öffnen und keine Angst davor zu haben. Allerdings breitet sich eine Seuche aus, als sie es öffnet und tötet sehr viele Menschen. Die einzigen wenigen die überlebt haben, kämpfen nun darum am Leben zu bleiben. Als Zoe dann eines Tages erfährt das sie schwanger ist, macht sie sich auf die Suche, quer durch die Welt, nach Nick, dem Vater ihres Kindes.

Das Cover:

Auf dem Cover sieht man eine Frau, vermutlich Zoe, vor einem Haus im Regen stehen. Durch die dunkle Gestaltung hat das Cover etwas düsteres und passt gut zu der Geschichte. Als Kontrast auf dem Cover sieht man in Weiß den Titel des Buches und den Namen des Autors. Was mir persönlich auch noch sehr gut gefällt ist, dass wenn man das Buch aufschlägt, sich das Cover aufklappt. Vorne und hinten findet man dann die Bilder des Covers nochmals wieder.

Erster Satz:

Es ist so: Mein Therapeut soll nicht denken, dass ich verrückt bin.

Meine Meinung:

Die Geschichte ist aus der Sicht von Zoe geschrieben. Allerdings hat das Buch zwei Handlungsstränge. Einmal das Hier und Jetzt und die Vergangenheit. In der Vergangenheit erfahren wir die Geschichte über Zoe, wie sie das seltsame Gefäß in ihrer Wohnung findet und sich in ihren Therapeuten verliebt. Im Jetzt begeben wir uns mit Zoe auf die Suche nach Nick. Der Weg führt sie nach Griechenland, wo sie hofft Nick anzutreffen und das hoffentlich noch lebend, den er weiß noch nicht das sie schwanger ist.

In letzter Zeit sind ja eine Menge Dystopien erschienen, allerdings muss ich ehrlich gestehen, dass White Horse hiervon mein absoluter Favorit geworden ist. Mir gefällt es sehr gut das dieses mal eine 29-jährige schwangere Frau die Hauptprotagonistin ist, den ich fühle mich so gleich viel verbundener mit ihr.

Zoe war mir von Anfang an sympatisch. In der Vergangenheit entdeckt sie ein seltsames Gefäß in ihrer Wohnung das sie zuvor noch nie gesehen hat. Sie ist der festen Überzeugung das sie nicht verrückt ist und redet mit ihrem Therapeuten darüber. Im Jetzt begleitet man sie auf ihrer Reise um den Vater ihres Kindes, Nick, zu finden. Die Reise führt sie quer durchs Land um irgendwie nach Griechenland zu kommen, den dort soll sich Nick aufhalten. Allerdings ist die Reise nicht gerade einfach, den es gibt kaum noch Lebensmittel und die Welt ist sehr gefährlich geworden. Zudem wird sie von der blinden Lisa begleitet, die sie aus den Fängen ihrer Familie befreit hat. Zoe gefällt mir sehr gut, den sie riskiert alles um Nick zu finden und folgt ihrem Herzen, den sie ist sich sicher das Nick noch lebt.

Nick fand ich einen interessanten Charakter. Erst ist er Therapeut, dann zieht er in den Krieg und als er wieder kommt, ist er total verändert. Der einzige Rückhalt den er nach dieser schweren Zeit hat, ist Zoe. Eines Tages macht er sich auf die Suche nach seinen Eltern und lässt Zoe zurück. Allerdings rechnet er wahrscheinlich nicht damit das sich Zoe auf die Suche nach ihm begibt und von der blinden Lisa begleitet wird. Lisa hat es sehr schwer im Leben. Zoe rettet sie aus den Fängen ihrer Familie und nimmt sie mit auf den Weg nach Griechenland. War mir Lisa am Anfang noch sympatisch war ich mit jeder Seite mehr nur noch genervter von ihr. Sie wirkte auf mich ziemlich naiv und hat in meinen Augen den Ernst der Lage noch nicht realisiert. Oft habe ich mich gefragt, warum Zoe sie nicht einfach zurück lässt, da Lisa meint sie käme ja super alleine zurecht. Leider hat Zoe ein viel zu gutes Herz und hat mir meinen Wunsch einfach nicht erfüllt.

Die Geschichte wurde spannend und düster erzählt. Durch die wechselnden Perspektiven bleibt die Spannung konstant erhalten und schwächt nicht ab. Nach und nach fügen sich die beiden Handlungsstränge zusammen und man erfährt wie Zoe auf die Idee gekommen ist nach Nick zu suchen und was sie am Ende ihrer Reise vorfindet. Der Schreibstil ist locker, flüssig und das Buch ließ sich zügig lesen. Ich muss ehrlich gestehen das ich dieses Buch gar nicht mehr aus der Hand legen konnte und es innerhalb eines Tages regelrecht verschlungen habe. Auch sehr gut gefallen haben mir die unvorhergesehenen Wendungen, die immer dann kommen, wenn man meint das Zoe einen Schritt weiter gekommen ist und es nun nicht mehr schlimmer kommen kann. Diese haben mich regelrecht überrascht und das Buch nur noch spannender und fesselnder gemacht.

Die Idee hinter der Geschichte, dass eine Seuche aus einem Gefäß entweicht und den Großteil der Menschheit vernichtet finde ich interessant und erinnert mich stark an “die Büchse der Pandora” und ganz so unrealistisch finde ich das nicht. Den man weiß ja nie was die Pharmaindustrie alles herstellt und was dies vielleicht für Auswirkungen haben könnte.

Mein Fazit:

White Horse ist in meinen Augen eine gelungene Dystopie mit tollen und sympatischen Charakteren, einer spannenden Handlung und unvorhersehbaren Wendungen. Die Idee mit der Seuche aus dem Gefäß finde ich klasse und gut erzählt. White Horse ist für mich die beste Dystopie die ich dieses Jahr gelesen habe und vergebe 5 von 5 Sternen.