Rezension

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Der andere Ich - Jürgen Vogel

Der andere Ich
von Jürgen Vogel

Bewertet mit 5 Sternen

== Buchrückentext: ==

David begibt sich auf eine Reise nach Barcelona, wo er zufällig Silvia begegnet, deren Mann Philippe ein Jahr zuvor verstorben war. Philippe und David sind äußerlich Doppelgänger. David ist fasziniert von der Vorstellung des anderen Ichs und dessen früheren Leben. Silvia und ihre Familie hingegen wissen zunächst nicht wie sie mit der Situation umgehen sollen, begeben sie sich doch fortlaufend durch ein Wechselbad an Emotionen. Dennoch können sie nicht davon ablassen, David immer wieder zu treffen.

== Leseeindrücke: ==

In dem 119-Seiten starken Roman "Der andere Ich - Verwirrungen in Barcelona" von Jürgen Vogel lernen wir David Adolphy kennen, der seinen Freund Jonas und dessen Freundin Mireia in Barcelona besucht, weil er mit Jonas an einem Projekt zu arbeiten hat. Gerne übernimmt er auch die Einkäufe für das abendliche Essen. Als er über einen Markt schlendert, dort mit einer ihm unbekannten Frau (Silvia) zusammenstößt, die ihn irritiert und fast schon ängstlich anblickt und alsbald zusammenbricht. Nachdem sie sich wieder halbwegs gefangen hat, zeigt sie ihm ein Foto ihrer bei einem Überfall auf offener Straße tödlich verletzten Mannes Philippe. Ebenso wie Silvia ist nun auch David verblüfft über die Ähnlichkeit zwischen ihm selbst und diesem Mann. Sogar ein kleines Muttermal stimmt überein, auch die Gestik, ja und zudem haben beide am selben Tag Geburtstag….

Beide Treffen sich von nun an öfter, sehen sich gemeinsame Aufnahmen an und es gibt kaum mehr ein anderes Thema, als eben diese Ähnlichkeit. Irgendwann werden Philippe und Silvias Kinder muteinbezogen und auch andere Verwandte und Bekannte. Ja und dann muss David auch schon wieder zurückfliegen …

Nun ist es so, dass ich eigentlich über das Ende recht enttäuscht war, da es weder ein Happy End für die beiden gibt, noch man als Leser irgendetwas Überraschendes erfährt. Zufällig beim Googeln habe ich dann erfahren, dass das Buch der Beginn einer Reihe ist, somit also nur der Anfang und das offene Ende fortgesetzt wird. Ein Hinweis darauf im Buch wäre schön, da es so als einzelnes Buch vom Ende her den Leser etwas ratlos zurücklässt, aber mit dem Wissen, dass die Geschichte von David und Silvia weitergeht, einem neugierig erwartend zurücklässt. Nur: Eben einen Hinweis sollte es unbedingt im buch dazu geben.

Der Schreibstil ist aus der Ego-Perspektive des Protagonisten David verfasst, wirkt recht nüchtern und tagebuchartig, liest sich aber dennoch sehr fesselnd, da immer mehr Gemeinsamkeiten des Doppelgängers bekannt werden.

Der Lokalkolorit Barcelonas wird wunderbar beschrieben, so dass ich während des Lesens fast mich selbst Vorort befand. Ich freue mich auf das Fortsetzungsband und vergebe mit dem Wissen um dieses gerne 5 Steren.

© esposa1969