Rezension

Echt ein hartes Buch!

Die Farbe Lila
von Alice Walker

Bewertet mit 5 Sternen

Über das Buch: 
Seiten: 223                                        
Preis: bei Amanzon ab 0,62 Euro
Erscheinungsdatum: 1984
Originalsprache: Englisch
Originaltitel: The Color Purple
Genre: Schicksal
Verlag: Rowohlt Taschenbuch
ASIN:  B004W0HBFQ
Inhalt:
"Lieber Gott, ich bin 14 Jahre alt. Ich bin immer brav gewesen. Vielleicht kannst du mir ein Zeichen geben, daß ich weiß, was mit mir passiert." 
Cellie, vergewaltigt von dem Mann, den sie Vater nannte und in eine schlimme Ehe gedrängt, hat niemanden, mit dem sie sprechen kann - außer Gott.
Aber dann lernt sie Shug Avery kennen, die selbstbewußte Sängerin: Und Cellie entdeckt mit Staunen, was in ihr steckt, in ihr, dem Opfer und häßlichen Mädchen...
Das Cover:
Das Cover ist lila gehalten, mit einem Foto drauf. Auf dem Foto sieht man die Geschwister Cellie und Nettie, die in einer Blumenwiese stehen und ein Klatschspiel machen.
Das Coverbild passt gut zu der Geschichte, weil die beiden, die wichtigsten Personen in dem Buch sind.
Die ersten 3 Sätze:
Lieber Gott, ich bin 14 Jahre alt.
Ich bin immer brav gewesen.
Vielleicht kannst du mir ein Zeichen geben, daß ich weiß, was mit mir passiert.
Aufbau & Schreibstil:
Der Roman wird in einem Briefstil geschrieben. Das bedeutet, es folgen lauter Briefe aufeinander, die erzählen was passiert. Mal schreibt Cellie an Gott. Mal schreibt Nettie Cellie oder andersrum.
Deswegen ist auch alles in Ich-Form geschrieben.
Das Buch ist sehr flüssig zu lesen und man kommt schnell voran.
Es sind oft kurze Sätze enthalten.
Man hat echt das Gefühl, das man Briefe von anderen Leuten liest.
Es werden auch keine richtigen Gespräche geführt, sondern nur indirekt angedeutet.
Zum Beispiel auf Seite 16:

Sie fragt mich, wer mein Mann ist, wo ich jetzt alles über ihren weiß. Sie lacht bißchen! Ich sag Mr.... Sie sagt, ach ja?

Die Protagonisten:
Cellie hat kein leichtes Leben. Erst wird sie von dem Mann vergewaltigt, den sie Vater nannte. Und dann muss sie noch Mr. ... heiraten. Sie hat es nicht leicht in dieser Ehe, da sie immer fertig gemacht wurde und still gehalten wurde. Cellie hat aber auch viel Angst, etwas falsch zu machen. Sie läßt sich, aber auch leicht beeinflussen. Was ich gut an ihr finde, ist das sie nie aufgibt und immer noch an Gott glaubt.
Nettie, ist die Schwester von Cellie, die immer wieder versucht Kontakt zu Cellie zu bekommen. In der Zeit, wo sie keinen Kontakt zu Cellie hat, lebt sie in Afrika und hilft dort aus. Sie ist die mutigere Schwester von beiden. Aber vielleicht auch deshalb, weil sie nicht so viel Mist erleben musste, wie ihre Schwester.
Mr. ... ist der Ehemann von Cellie und ein richtig fieser Mann. Er unterdückt Cellie da, wo er nur kann. Aber in schweren Situationen, kann er auch leicht in eine Depression fallen.
Aus der er schwer wieder rauskommt.
Shug Avery ist die Liebhaberin, von Cellies Ehemann. Sie wird aber im laufe der Zeit, immer mehr zur besten Freundin von Cellie. Die beiden können über alles reden und helfen sich gegenseitig. Shug Avery schafft es, das Cellie mutiger wird und mehr an sich glaubt.

Meine Meinung:
Dieser Roman hat mir super gefallen, da es anders aufgebaut war, wie sonst Romane. Es in Briefform zu schreiben, hat den Lesefluss beschleunigt. Ich konnte das Buch gar nicht aus der Hand legen. Jede freie Minute habe ich es gelesen. Es gibt ja auch einen Film dazu, aber den kannte ich nicht. Deswegen bin ich ja auch ganz unbezwungen an das Buch gegangen.
Ich fand es immer wieder erstaunlich, was Menschen aus dem Glauben an Gott holen. Das sieht man hier auch wieder.
Ich wäre, glaube ich, schon daran zerbrochen, was Cellie alles durchleben musste. Es hat richtig Spaß gemacht, das Buch zu lesen.

Fazit:
Also, ich finde, das Buch ist es wert gelesen zu werden und wer Schicksalsromane mag, sollte dieses lesen, auch wenn es nicht das neueste ist (1984 erschienen).

Über die Autorin:
Alice Walker erhielt 1983 für ihren Roman "Die farbe Lila" als erste schwarze Frau den Pulitzerpreis für Belletristik. In diesem Roman erzählt sie die Geschichte ihrer Großtante: sie war Cellie.
Auch in ihren zahlreichen anderen Veröffentlichungen verarbeitet Alice Walker Erfahrungen ihrer Familie und der eigenen Kindheit. Sie wurde 1944 in Eatonton, Georgia, geboren und wuchs in einer zehnköpfigen Familie im Süden der USA auf. Der Vater war Pachtbauer, der die Pacht mit einem Teil seiner Ernte zu bezahlen hatte und den Lebensunterhalt seiner großen Familie mit Nebenverdiensten sichern mußte.
Durch ein Behinderten-Stipendium (sie verlor mit 8 Jahren ein Auge) wurde es Alice Walker ermöglicht. ein College für schwarze Mädchen in Atlanta zu besuchen.
1968 veröffentlichte sie ihren ersten Lyrikband, dem andere Gedichtbände, Kurzgeschichten und Romane folgten.
Nach der Pulitzerpreis-Verleihung avantierten ihre Bücher in den USA zu Bestsellern.
Neben ihrer Schriftstellerischen Arbeit ist Alice Walker als engagierte  Feministin in der Bürgerrechts- und Friedensbewegung aktiv.

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5 von 5