Rezension

Ein beeindruckendes Buch über menschliche Grausamkeit, Stärke und Liebe

Die Farbe Lila
von Alice Walker

Bewertet mit 4 Sternen

"*Die Farbe Lila*" von "*Alice Walker*" aus dem "*Bastei Lübbe Verlag*" wurde von Steven Spielberg 1985 sehr erfolgreich verfilmt. Die Farbe Lila, das ist Celies Geschichte. Die Geschichte einer jungen Schwarzen, die von ihrem Vater jahrelang vergewaltigt und zu einer Ehe mit einem Mann gezwungen wurde, den sie nicht liebt. Aufgeschrieben in ihren verzweifelten Briefen an Gott. Die Farbe Lila hat Millionen Menschen zu Tränen gerührt.

Im zweiten Teil des Romans erzählen Briefe von Celies Schwester Nettie, die nach Afrika zurückkehrt und dort Missionarsarbeit leistet, von der Bedrohung der Eingeborenen in den Kolonien durch das Mutterland England. 

Celies Geschichte trifft mitten ins Herz. Sie schreibt ihre Gedanken und Wünsche in Briefen an Gott nieder. Dazu benutzt sie eine einfache Slangsprache mit Rechtschreibfehlern, denn Schulbildung hat sie kaum erhalten. Das macht den Roman sehr authentisch und man sieht ihre Sichtweise sehr realistisch vor sich. Ihre Schilderung macht betroffen, das Lesen dieses Slangs ist anfangs schwierig, man liest sich jedoch ein.

Celies Mann hat eine Geliebte namens Shug, in die sich die selbstbewusste Celie verliebt.
Dieses Thema ist interessant, da man sonst selten aus dieser Zeit über Bisexualität unter Frauen liest. Bei den meisten Büchern über die Südstatten wird das Hauptaugenmerk auf den Rassismus gelegt.

Celie hat bisher schlechte Erfahrungen gemacht, aber dank Shuglernt sie liebevollen Umgang mit dem Körper eines anderen Menschen kennen. Auch die selbstbewusste Haltung Shugs macht aus Celie einen anderen Menschen.
 
Diese Geschichte erzählt eindrucksvoll von starken schwarzen Frauen, die sich emanzipieren und lernen, ihre eigene Meinung über Gott und die Welt auch bewusst zu vertreten.