Rezension

Eher durchwachsen

Zornige Flut -

Zornige Flut
von Sabine Weiss

Bewertet mit 3.5 Sternen

Worum geht’s?

Als im Aquarium einer Sylter Fastenklinik ein weiblicher Schädel gefunden wird, ist die Aufregung groß. Die Ermittlungen gehen nur schleppend voran, denn schon bei der Frage nach der Identität des Opfers hapert es. Als Ermittlerin Liv dann auch noch wiederholt um ihr Leben fürchten muss, stellt sich ihr nicht bloß eine Frage – denn wie ihr Leben mit den Ermittlungen zusammenhängen soll, erschließt sich ihr nicht.

 

Meine Meinung

Bisher kannte ich die Reihe um Ermittlerin Liv überhaupt nicht, weshalb ich sehr gespannt darauf war, ob ich als Quereinsteiger überhaupt in die Handlung einsteigen kann. Tatsächlich war das grundsätzlich möglich, was ich der Autorin und ihrem Vorgehen wirklich hoch anrechnen muss.

Sehr positiv ist mir in dieser Hinsicht nämlich vor allem aufgefallen, dass die relevanten Informationen aus den vorherigen Bänden nicht per Infodump, sondern tatsächlich sehr elegant in die Geschichte eingeflochten werden. Wer die Reihe schon länger verfolgt wird somit ebenfalls nicht von bekannten Teilen der Handlung aus den vorherigen Büchern erschlagen, Neulinge haben aber gleichzeitig die Möglichkeit, sich im Geschehen zu orientieren.

Was für mich dann leider schwierig wurde, waren die großen privaten Anteile der Ermittlerin in der ersten Hälfte der Geschichte. Grundsätzlich fand ich es zwar nicht langweilig, die Anschläge auf sie und ihre Familie zu verfolgen, der eigentliche Fall in diesem Buch war für mich aber deutlich spannender, weshalb ich mich erst einmal bis zu den für mich relevanten Teilen der Handlung vorkämpfen musste.

Für Fans war diese Verteilung des Spannungsbogens sicherlich ein wesentlich geringeres Problem, ich selbst war aber leider nicht ganz so begeistert davon. Mit etwas Abstand werde ich daher vermutlich eher versuchen, die Reihe chronologisch zu lesen, vielleicht habe ich dann einen ganz anderes Leseerlebnis mit diesem Buch.

 

Fazit

Als Quereinsteiger in die Reihe bin ich vermutlich selbst schuld daran, dass mir der Zugang zur Geschichte so ein wenig gefehlt hat. Das Privatleben der Ermittlerin ist für Fans der Reihe sicherlich ein Pluspunkt, mein Interesse hatte allerdings einen anderen Fokus, was diese Teile der Handlung für mich eher irrelevant gemacht hat.

Von mir gibt es dafür dreieinhalb Bücherstapel.