Rezension

Eher enttäuschende Umsetzung

72 Stunden - Fürchte die Stille -

72 Stunden - Fürchte die Stille
von Ben Escher

Bewertet mit 3 Sternen

Worum geht’s?

Als ihr Sohn kurz vor Weihnachten spurlos verschwindet, ist Moderatorin Bea am Boden zerstört. Auf einem dreitägigen Schweigeseminar will sie wieder zu sich selbst finden und das Erlebte verarbeiten – doch auf dem abgelegenen Schloss ereignen sich schon bald seltsame Dinge, die Bea nicht nur ihren eigenen Verstand, sondern auch ihr Sicherheitsgefühl in Frage stellen lassen.

 

Meine Meinung

Bei diesem Buch bin ich in meiner Meinung wirklich sehr zwiegespalten, denn so oft wie ich mich über Spannung und interessante Wendungen gefreut habe, mindestens genauso häufig gab es Momente, in denen ich einfach nur noch mit dem Kopf schütteln konnte und das Buch zur Seite legen wollte.

Der Schreibstil war zunächst einmal recht angenehm zu lesen, stellenweise vielleicht etwas kurz gehalten aber dabei immer noch kein Hindernis für meinen Lesefluss. Auch der Einstieg in die Geschichte ist mir an sich recht leicht gefallen, da ich nach den ersten Kapiteln wirklich gerne wissen wollte, wie es mit Protagonistin Bea und den Geheimnissen um das Verschwinden ihres Sohnes weitergeht.

Meine ersten Schwierigkeiten hatte ich dann leider recht schnell mit Bea, die mir leider irgendwie bis zum Schluss der Geschichte nicht so richtig greifbar vorkam. Ihr Handeln war stellenweise sehr naiv und irgendwie zu offensichtlich zugunsten des Spannungsbogens konstruiert, was mir persönlich beim Lesen die Spannung so ein wenig kaputt gemacht hat.

Auch die Menge der im Verlauf der Handlung auftauchenden Toten hat mich irgendwann ein wenig zwiegespalten zurückgelassen, da es durchaus Stellen gab, die mich wirklich in Atem gehalten haben, ich gleichzeitig aber auch hin und wieder das Gefühl hatte, dass einige Wendungen, Verdächtige und Todesfälle ein wenig zu viel des Guten und der Authentizität des Spannungsbogens nicht wirklich zuträglich waren.

Die Auflösung hat dann leider auch eher nicht dazu beigetragen, mich so wirklich von der Geschichte zu überzeugen. Irgendwo kann ich durchaus verstehen, was der Autor an dieser Stelle bewirken wollte, richtig erfolgreich konstruiert und überzeugend ausgearbeitet fand ich diese Umsetzung aber leider nicht, was das Buch insgesamt leider hinter meinen Erwartungen zurückbleiben lässt.

 

Fazit

Auch wenn ich mir eindeutig mehr von dieser Geschichte erhofft hatte, hatte das Buch doch auch seine starken Momente. Weitere Werke des Autors haben sicherlich noch Entwicklungspotenzial, weshalb ich die hier eher enttäuschende Umsetzung mit Blick in die Zukunft hoffentlich ein wenig besser verschmerzen kann.

Von mir gibt es dafür knappe drei Bücherstapel.