Rezension

Eher Epos als Thriller

Dunkler Strom - James Lee Burke

Dunkler Strom
von James Lee Burke

Bewertet mit 4 Sternen

Eine in eher ruhigem Erzählfluss gehaltene Geschichte, in der es nicht nur um einen jungen Mann geht, der einer abscheulichen Vergewaltigung mit anschließendem Mord verdächtigt wird und in der sein Verteidiger auf unglaubliche Inkompetenz, Korruption und Vertuschungsaktionen örtlicher wie Bundespolizisten und mächtiger Reicher stößt. Es ist auch die Aufarbeitung der eigenen Geschichte des Protagonisten Billy Bob und eine unglaubliche Gewaltorgie aller Beteiligten. Die Rachegelüste aller, die ungebremst ausgelebt werden und die unglaubliche Bosheit, die hinter allem und allen steht, macht betroffen und ist trotz des ruhigen, unaufgeregten Erzählstils, schwer zu ertragen. Es ist im herkömmlichen Sinne kein Thriller. Eher ein Südstaatenepos mit eben sehr gewalttätigem Hintergrund. Den Erzählstil muss man mögen, er passt hier aber gut. Gut gewesen wäre, wenn das Buch vor Indrucklegung eine aufmerksames Lektorat erfahren hätte. Es sind leider viele Fehler übersehen worden und daher enthalten, was den Lesegenuss ein wenig stört. Ansonsten ein Buch, wie man es von James Lee Burke erwartet und das seine Fans goutieren werden.