Rezension

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Eher etwas für Liebhaber von Spionagethrillern

Spycatcher - Ein Tod ist nicht genug - Matthew Dunn

Spycatcher - Ein Tod ist nicht genug
von Matthew Dunn

Bewertet mit 3 Sternen

Will Cochrane ist Agent des britischen Geheimdienstes, des MI-6, und soll einen gefährlichen Attentäter eliminieren, bevor dieser seinen Plan, viele unschuldige Menschen zu töten, in die Tat umsetzen kann. Im Laufe der Handlung, in der Will im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen geht, um seinen Job zu erledigen, findet er heraus, dass Megiddo – so der Name des Topterroristen – vor vielen Jahren Wills Vater gefoltert und getötet hat. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wird aus der Suche nach Megiddo ein Rachefeldzug und Cochrane ist jedes Mittel Recht, um den Mörder seines Vaters zur Strecke zu bringen.

 

Dieses Buch zu rezensieren, fällt mir ehrlich gesagt nicht leicht.

Obwohl ich den Klappentext und die Leseprobe kannte, hatte ich nicht mit einem typischen Spionagethriller gerechnet. Und Agentenkrimis sind eigentlich überhaupt nicht mein Fall. So hatte ich große Schwierigkeiten, Wills Verwirrspiel mit der ehemaligen Geliebten Megiddos zu durchschauen. Was ist wahr, was ist Lüge, wo beginnt das eine und endet das andere? Dieses „eine Finte in einer Finte in einer Finte“ verursacht mir Unbehagen und ich habe das Gefühl, eine Skizze zu brauchen, um der Handlung folgen zu können. Auch kann ich nicht sagen, dass mir irgendeiner der Protagonisten sympathisch war. Will Cochrane und seine Kollegen gehen ebenso rigoros gegen ihre Widersacher vor, wie Megiddo und seine Leute, dabei sollten die Männer vom MI-6 doch eigentlich die „guten“ in diesem Spiel sein. Davon konnte ich allerdings nichts bemerken.

Die Rolle von Lana Beseisu, der Ex-Geliebten, war bis zum Ende undurchsichtig und ich habe mich gefragt, auf wessen Seite sie wirklich steht. Da hat mich der Autor lange im Ungewissen gelassen, wenngleich ich schlussendlich nicht überrascht war.

Leider verwirrt der Autor hingegen mit ständigem Ortswechsel, denn die Protagonisten reisen ständig von einem Land in das nächste, sodass ich an mancher Stelle den Faden verloren hatte, wo die Geschichte eigentlich gerade spielt. Auch die detaillierte Aufzählung von Wills Mittagessen hätte an mancher Stelle nicht sein müssen, ebenso wenig wie die genaue Bezeichnung der Waffen, die zum Einsatz kommen.

Alles in Allem also für Liebhaber des Spionagethrillers sicherlich ein kurzweiliges Buch, denn Matthew Dunns Schreibstil ist gut zu lesen. Doch mir waren die Passagen, in denen eigentlich nichts Nennenswertes passiert, oder zumindest nichts, was die Handlung entscheidend voranbringt, zu zahlreich und so zog es sich an manchen Stellen ziemlich hin.