Rezension

Eher schwacher Auftakt einer Krimi-Reihe

Spurlos verschwunden - Daniela Gesing

Spurlos verschwunden
von Daniela Gesing

Bewertet mit 2 Sternen

Auf die Autorin Daniela Gesing bin ich aufgrund einer Lesung in der Bochumer Mayerschen aufmerksam geworden. Krimis, die in der Nachbarschaft spielen, lese ich besonders gern, deshalb war ich direkt interessiert. Die Lesung bezog sich eigentlich auf den 2. Teil aus Daniela Gesings Krimi-Reihe, da ich aber Krimi-Reihen immer in der richtigen Reihenfolge lese, habe ich mir zunächst den 1. Band zugelegt. Nachdem ich diesen nun gelesen habe, bin ich mir nicht sicher, ob ich mir den 2. Teil überhaupt noch kaufen soll.

Die Story an sich könnte sehr interessant sein: Junge Mutter verschwindet spurlos aus ihrer Wohnung und lässt dort ihre 2 kleinen Kinder zurück, von denen eines dies nicht überlebt. Es gilt nun, herauszufinden, ob die junge Mutter einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Das Ermittler-Duo Kommissar Heller und seine Kollegin Inga Brockmann haben mich nicht überzeugt, sie ist eine nervende, dauer-diätende Oberzicke, er ein Obermacho. Im Klappentext heisst es die beiden "streiten sich gern wie Hund und Katze", das klingt leider amüsanter als es wirklich ist. Die Dialoge sind teilweise wirklich sehr flach und wenn dann noch der eine Ermittler dem anderen seine Arbeit erklärt, wird es sogar unglaubwürdig.

Während der Ermittlungen gerät dann auch der Vater der Kinder und Ex-Mann der verschwundenen jungen Frau ins Blickfeld der Polizei. Der hat es natürlich gar nicht nötig, mal in Bochum zu erscheinen, wozu auch, ist ja schließlich nur eines seiner Kinder verstorben... Stattdessen macht sich das Ermittlerteam dann auf dem Weg zu ihm nach Sylt, wo es dann schlappe 3 Tage verbringt, um dem Vater der Kinder ein paar Fragen zu stellen. Das lässt Polizeiarbeit schon ein bißchen seltsam wirken. Während das Ermittlerteam idyllisch auf Sylt verweilt, gerät Hellers Frau in "tödliche Gefahr". Heller warnt sie telefonisch vor und bittet sie eindringlich, auf gar keinen Fall das Haus zu verlassen. Sie hat den Telefonhörer noch nicht ganz aufgelegt, da entscheidet sie, dass sie zum Stressabbau erst mal eine Runde alleine in einem Wald joggen muss... An der Stelle konnte ich dann doch nur noch mit dem Kopf schütteln. Die dann unweigerlich folgende Entführung konnte man sich dann schon denken.

Alles in allem ein Krimi, der keine wirklichen Überraschungen bereit hielt und streckenweise zu vorhersehbar war, um wirklich spannend zu sein. Auch sprachlich kein Meisterwerk, stellenweise eher an einen Schüleraufsatz erinnernd. Ist aber eben auch ein Erstlingswerk, das wird sich sicher in den Folgebänden steigern. In ein paar Wochen werde ich mich dann vielleicht doch noch an den 2. Teil wagen.