Rezension

Ehrlich, direkt und intensiv

Abhängigkeit -

Abhängigkeit
von Tove Ditlevsen

Der unverblümte Abschlussband der Trilogie ist sehr gelungen und rundet Toves Geschichte ab.

In diesem Teil erfahren wir, wie Tove in die Abhängigkeit rutscht und ihr Leben aus den Fugen gerät. 
Viele Worte zum Inhalt braucht man nicht verlieren. Der letzte Band dieser Trilogie setzt sich wie erwartet fort. Der Schreibstil ist mit den anderen Bänden vergleichbar, manchmal empfand ich es sogar eindringlicher. 

Insgesamt betrachtet, finde ich ‘Kindheit‘ am Besten, ‘Abhängigkeit‘ kommt in meinem Ranking danach. ‘Jugend‘ ist für mich (im Vergleich) der schwächste Teil. 

Tove Ditlevsen hat sich scheinbar durch ihr Leben gekämpft. Ihre Trilogie lässt mich nachdenklich zurück: Was wäre wohl aus ihr geworden, wäre sie behütet aufgewachsen und hätte man ihr das nötige Handwerkszeug an die Hand gegeben, um ein selbstsicheres und selbstständiges Leben zu führen? Was wäre aus ihr geworden, hätte man sie von Beginn an in ihren künstlerischen Freiheiten unterstützt? Was wäre aus ihr geworden, wäre sie in unserer Zeit aufgewachsen? Wäre ihr viel Leid erspart worden? Wäre sie erfolgreicher, glücklicher, zufriedener und gesünder gewesen? 

Fest steht, dass Tove Ditlevsen -trotz ihrer Sucht- eine starke Frau war und doch den Kampf ihres Lebens verloren hat. 

Ich finde, dass die Trilogie lesenswert ist!