Rezension

Eigensinnige Detektivgeschichten mit feinem Humor

Erasmus Emmerich und die Maskerade der Madame Mallarmé - Katharina Fiona Bode

Erasmus Emmerich und die Maskerade der Madame Mallarmé
von Katharina Fiona Bode

Bewertet mit 4 Sternen

Das Buch um Erasmus Emmerich und seiner Qualmfee Marie war für mich ein gelungenes Experiment (wer den Roman gelesen hat, wird den Humor erkennen). Es vereint bereits erschienene Kurzgeschichten und eine Hauptgeschichte, die das Herzstück des Romans ist.

 

Die bildhafte Sprache und die abwechslungsreichen Ideen ließen die Steampunkwelt vor meinen Augen entstehen. Die Ideen, mit denen das Berlin Bismarcks umgebaut wurde, sind im wahrsten Sinne des Wortes phantastisch. Sprachlich ist Bodes Stil gewöhnungsbedürftig, aber damit auch einzigartig. Es ist kein Buch, das man in einem Rutsch weglesen kann, aber das Spiel mit Sprache macht an einigen Stellen richtig Spaß, auch wenn es mir an anderen eine Spur zu dick aufgetragen war. Gerade die Einwürfe des Universums als stiller Beobachter waren mir meist zu viel und zu weit hergeholt.

 

Was mich wirklich positiv überrascht hat ist die ausgezeichnete Qualität des Drucks. Illustrationen und Schrift sind gestochen scharf, die gesamte Verarbeitung ist deutlich besser als bei vielen Büchern aus anderen kleinen Verlagen.

 

Fazit: Ein toller, eigensinniger Roman für Fans von Steampunk und außergewöhnlicher Sprache und Humor. Es war zwar nicht ganz mein Humor, aber es tat gut, mal etwas so Außergewöhnliches und Neues zu lesen.