Rezension

Eigentlich toll, aber zu viele Fehler

Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen - Susan E. Phillips

Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen
von Susan E. Phillips

Ah, wie schön: Endlich erfährt der Leser, was mit Lucy nach ihrem plötzlichen Verschwinden von der eigenen Hochzeit passiert. Darauf habe ich (und sicherlich viele andere auch) wirklich lange gewartet. Lucy kennt man ja nicht nur von 'Der schönste Fehler meines Lebens', welches auch auf ihre Flucht gründet, sondern eben auch von 'Wer will schon einen Traummann?', da noch klein und frech. Das ist für mich das Schöne an den Bücher von SEP, denn die Charaktere kehren doch immer wieder zurück und mit jedem Buch kommt man in eine Welt, die man kennt und auch schon liebt. Das ist wie Heimkommen.
Daher brauchte ich als treue SEP-Leserin wirklich nicht lange, bis ich mich in dieser Welt wieder eingefunden hatte, doch ich denke, auch ein SEP-Beginner hat damit keine großen Probleme.

Die Charaktere sind wie immer sehr sympathisch, sehr authentisch und gefühlvoll geschrieben. Man schließt einfach ins Herz. Gut, für Lucy hatte ich da eh schon einen großen Platz drin, aber ihre Gefühle, Gedanken und ihr Verhalten waren einfach sehr gelungen. Man versteht auch, warum sie den perfekten Ted Beaudine am Altar hat stehen lassen, die Begründung ist einfach logisch (und dabei irrational zugleich).
Panda. Der wundervolle Panda, was für ein Charakter! Ein wirklich toller Typ, der wieder so geschrieben ist, dass man sich wünscht, der würde einfach mal aus den Seiten rausfahren. Einziges Mini-Manko (wohl eine persönliche Geschichte): sein richtiger Name. Für mich passte dieser irgendwie nicht richtig zu ihm und somit wird er für mich wohl immer Panda bleiben. Das passt einfach.
Es gibt noch viele tolle weitere Charaktere, so viele, die ich ins Herz geschlossen habe und bei denen ich mich auf ein Wiedersehen freuen würde. Und: Ich bin der Ansicht, es sollte ein Buch zu Dr. Kristi folgen, da wäre ich sofort wieder dabei. Und Lucys Geschwister gibt es da ja auch noch.

Jetzt komme ich zu dem Punkt, der mir wenig Freude bereitet hat. Vorweg: SEP schreibt großartig, wie immer! Da gibt es kein Wenn und Aber.
Nur, was haben sich die Übersetzer und Lektoren da geleistet? Einzelne Fehler passieren immer mal wieder, Buchstabendreher, Satzzeichenfehler, das ist klar. Aber hier fehlen oft Worte, dauernd gibt es Fehler und manchmal ist das Sprachgefühl auch nicht wirklich optimal. Stellenweise waren es wirklich peinliche Fehler. Insbesondere die fehlenden Worte haben oft den Sinn verdreht oder das Verständnis doch etwas erschwert. Zu oft habe ich die Sätze noch mal lesen müssen, weil es irgendwie sehr seltsam anmutete.
Schade, dass hat das Lesevergnügen deutlich getrübt. Und das ist etwas, was ich als Leser mir zu erwarten anmaße, ein korrigiertes Buch (auch wenn Fehler trotz allem menschlich sind).

Fazit

Wie immer ist SEP ein gelungenes Buch rund um Wynette und seine Bewohner gelungen - insbesondere das Wiederlesen mit Lucy hat mich gefreut. Enttäuscht bin ich jedoch von der Rechtschreibung, Grammatik usw., das war seit langem das am schlechtesten korrigierte Buch; der Punktabzug ist nur für diesen letzten Punkt.