Rezension

Ein Adrenalinschub mit Schwächen

No Exit - Taylor Adams

No Exit
von Taylor Adams

Bewertet mit 3 Sternen

Darby Thorne strandet während eines extremen Schneesturms in einer Raststätte mitten im Nirgendwo. Die vier Fremden, die dort ebenfalls den Sturm abwarten, wirken wenigstens nicht unfreundlich. Als Darby sich jedoch in der Hoffnung auf Handyempfang in die Eiseskälte wagt, schaut sie im Vorbeigehen in eines der geparkten Autos – und entdeckt zu ihrem heilosen Entsetzen ein gefesseltes kleines Mädchen…

Darby erwägt, den anderen Anwesenden davon zu erzählen, aber einem der vier Fremden muss das Auto ja gehören, und er könnte bewaffnet sein. Jetzt geht es um alles, denn Darby muss das Mädchen retten, ohne dabei ihr Leben und das der anderen Unschuldigen aufs Spiel zu setzen. Wer hat den längeren Atem? Der Sturm, der Täter, oder Darby? Die Uhr tickt…

Die Grundidee von "No Exit" ist geradezu klassisch: ein isolierter Schauplatz, eine Gruppe von Menschen, unter denen sich ein Monster verbirgt… Das schafft sofort eine beklemmende Atmosphäre, und die ersten Seiten bauen eine solide Grundspannung auf. Die Ausgangssituation ist ohne Zweifel vielversprechend, ihr Potential wurde meines Erachtens aber nicht voll ausgeschöpft.

Ja, Adams gelingt es zweifellos, die intensive Spannung durchweg hochzuhalten! Allerdings wirken einige der Wendungen übertrieben und daher auch unglaubwürdig. Es ist ein bisschen wie bei einer Achterbahnfahrt – aufregend, aber manchmal einfach zu viel des Guten.

Darby ist als Hauptfigur interessant, und ihre Entwicklung im Verlauf der Geschichte ist bemerkenswert. Jedoch fühlten sich einige der Nebencharaktere etwas flach und stereotyp an; ihre Entscheidungen erscheinen manchmal unrealistisch. Ich hätte mir mehr Tiefe und Nuancen in ihrer Darstellung gewünscht.

Der Schreibstil ist flüssig; er erweckt Szenen bildhaft und mit intensiver Atmosphäre zum Leben. Die Dialoge sind indes mal großartig, mal etwas holprig und überkonstruiert.

Fazit:

«No Exit» ist zweifellos ein packender Thriller, der für einige Stunden gute Unterhaltung bietet. Er hat jedoch seine Schwächen in der Glaubwürdigkeit und Charaktertiefe. Insgesamt ein solides Buch, aber kein herausragendes Meisterwerk im Thriller-Genre.