Ein aktueller Fall mit mythischen Hintergründen
Bewertet mit 5 Sternen
Der junge Historiker Jonas Wiesenberg (über den es bereits zwei Romane gibt, die ich bisher nicht kannte, deren Lektüre ich aber nachholen werde) eröffnet gerade seine historische Detektei. Und prompt bittet ihn die Erfurter Polizei, offensichtlich nicht zum ersten Mal, sie als externer Berater zu unterstützen. Ein nicht unumstrittener Investor wurde bei einem Ausritt erschossen. Wieseburg kommt ins Spiel, weil eine altmodische Kugel verwendet wurde, die aus dem Blei eines aus der Kirche von Gräfenroda entwendet wurde. Der Historiker stößt schnell auf einen Fall von 1690, bei dem ein Förstergehilfe seinen Vorgesetzen erschossen hat, wobei unkar geblieben ist, ob es sich um einen Unfall oder Vorsatz gehandelt hat. Auf jeden Fall war an dem damaligen Fall bemerkenswert, dass der Schütze, der sich bisher als wenig zielsicher gezeigt hatte, in den Monaten vor dem Vorfall einige spektakuläre Abschüsse hatte und seinen Meister zu überflügeln schien. Schnell entstand der Verdacht, dass er mit "Freikugeln" geschossen habe, sozusagen todsichere Geschosse, die Erfolg garantieren. Der Preis: der Schütze verkauft seine Seele an den Teufel, was sich auch in der magischen Herstellung der Kugeln zur Mitternachtszeit manifestiert (nebenbei: Spuren dieses thüringischen Volksglaubens haben Eingang in Carl Maria von Webers Oper "Der Freischütz" gefunden). Nicht, dass Jonas an dieses Geschichten glaubt, doch der Täter tut es offensichtlich. Und das ist zunächst auch die einzige Spur, die die Polizei hat, denn ansonsten gibt es zwar theoretische Motive für den Mord an dem Investor, aber keine dringend Tatverdächtigen. Mit Hilfe von Jonas gelingt es, den Ort der Herstellung der Kugeln zu finden, was den Verdacht auf die mhytischen Hintergründe unterstützt. Es folgen weitere Opfer, die den gelichen Kugeln erliegen, aber es gibt keinerlei Querverbindungen zwischewn ihnen, hat also ein moderner Satanist einen Pakt mit seinem Herrn und Meister geschlossen?
"Jägerstein" von Rolf Sakulowski verbindet auf unterhaltsame und spannende Art den Mythos von den Freikugeln, einen historischen und einen modernen Fall. Der Roman hat mir so gut gefallen, dass ich sicherlich auch die Vorgängerromane lesen werde, eventuell folgende ebenso.