Ein bisschen Historie, mehr nicht
Bewertet mit 1 Sternen
Ich würde mich als "Schirach-Fan" bezeichnen. Die Bücher, die ich bisher von ihm gelesen habe, haben mir gut bis außerordentlich gut gefallen. Deswegen waren meine Erwartungen hoch an dieses Buch. Ich dachte, das Thema "Corona" würde wie in seinen Büchern "Gott" und "Terror" von mehreren Seiten beleuchtet werden. Aber das war ein Trugschluss. Im nachhinein muss ich aber zugeben, dass diese Erwartung unrealistisch war. Das Buch erschien April 2020. Die Debatten, Demonstrationen und Entwicklungen, die erst ab dem Sommer richtig Fahrt aufnahmen konnte selbstverständlich noch nicht enthalten sein.
Das Buch selbst besteht aus einem Dialog. Dieser passt aber so gar nicht. Es liest sich wie ein Vortrag von Schirach und Kluge. Es hätte somit gereicht, wenn es einfach in Kapitel aufgeteilt gewesen wäre. Wieso muss man zwanghaft die Struktur von Schirachs Theaterstücken nutzen? Es hatte für mich ín keinem Fall einen Mehrwert, da keine Diskussion aufkam.
Inhaltlich greift es zwar ab und zu "Corona" auf, erzählt aber hauptsächlich Historische Ereignisse, die meiner Meinung nach oft nur im Entferntesten mit der Corona-Situation zu tun haben. Für mich ist das Buch deswegen insgesamt ein Reinfall.