Rezension

Ein bisschen mehr Spannung bitte

Neuschnee - Lucy Foley

Neuschnee
von Lucy Foley

Bewertet mit 4 Sternen

Seitenzahl: 428

Preis: 10,00€

Verlag: Penguin

Autorin: Lucy Foley

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Klappentext:

Winter in den schottischen Highlands: Neun Freunde verbringen den Jahreswechsel in einer abgelegenen Berghütte. Sie feiern ausgelassen, erkunden die eindrucksvolle Landschaft und gehen auf die Jagd – doch was als ein unbeschwerter Ausflug beginnt, wird bitterer Ernst, als heftiger Schneefall das Anwesen von der Außenwelt abschneidet. Nicht nur das Gerücht von einem umherstreifenden Serienmörder lässt die Stimmung immer beklemmender werden, auch innerhalb der Gruppe suchen sich lang begrabene Geheimnisse ihren gefährlichen Weg ans Licht. Dann wird einer der Freunde tot draußen im Schnee gefunden.

Quelle: www.penguinrandomhouse.de

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Meine Meinung:

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Wie würde ich dieses Buch beschreiben? Als ein einziges großes Geheimnis, dass sich nach und nach offenbart. Doch wollen wir wirklich wissen, was alles passiert ist? Ja.

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Das Cover passt einfach super zu der Geschichte und es wirkt schon so, als ob irgendwas in der Dunkelheit lauern würde, dass nur darauf wartet ans Licht zu kommen. Außerdem merkt man beim zweiten Hinsehen, dass die Buchstaben mit einer Eiskristalloptik überzogen sind und man diese sogar spüren kann. Ich habe es auch nicht sofort gemerkt und es war fast so, als ob schon das Cover damit eine Art Geheimnis offenbart. Auf jeden Fall wird man durch das Cover schon mal sehr gut auf die Geschichte eingestimmt.

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Der Schreibstil von Lucy Foley lässt sich wirklich flüssig und gut lesen und ich bin wirklich von dem Buch mitgenommen worden. Allein wie sie die Einsamkeit beschreibt, die an diesem Ort herrscht, lässt einem einen Schauer über den Rücken ziehen. Die Autorin schafft es meiner Meinung nach perfekt durch die Sprache die Geschehnisse, Personen und Orte zum Leben zu entwickeln. Es ist jetzt nicht sonderlich poetisch, aber sie trifft einfach die richtigen Worte. Was mich gewundert hat war, das die Kapitel der Frauen aus der Ich – Perspektive geschrieben worden sind, aber das Kapitel von dem Mann aus der Er – Perspektive. Dadurch lassen sich die Kapitel von ihm etwas distanzierte lesen, aber ich habe den Grund nicht genau verstanden. Fand es aber auch überhaupt nicht störend, sondern es hat sogar ein bisschen zu seinem Charakter gepasst.

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Wie schon gesagt ist das Setting genau das Richtige für dieses Buch. Die eiskalte, abgeschottete und einsame Gegend mitten in den Highlands vermittelt genau den richtigen Vibe, der mich auch an die Geschichte gefesselt hat. Man kann fast schon die Kälte und die Einsamkeit selbst spüren und das fand ich wirklich sehr gut gemacht.

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Die Charaktere sind dann der komplexere Teil der Geschichte. Wie ich schon angedeutet habe gibt es mehrere Sichten. Und zwar lesen wir in der Gegenwart aus der Sicht von Heather und Doug und dann in der Vergangenheit, welche dann in der Gegenwart endet aus der Sicht von Emma, Miranda und Kathie. Das hört sich jetzt vielleicht etwas kompliziert an, aber ich hatte tatsächlich keinerlei Probleme, die Charaktere auseinander zu halten und alles richtig einzuordnen.

Ich will jetzt auch gar nicht zu viel zu den Charakteren sagen, da ich echt Angst habe sonst irgendwie zu spoilern, denn man erfährt wirklich eine Menge über sie. Kein Charakter blieb hier für mich blass, sondern alle haben ihre Last mit sich zu tragen und alle sind auf ihre Weise unterschiedlich. Ich hatte trotz der großen Menge an Charakteren (neben den Menschen aus deren Sicht geschrieben wird, gibt es auch noch sechs weiter, die eine Rolle spielen) nicht das Gefühl den gleichen Charaktertyp zweimal zu haben und das fand ich wirklich gelungen. Eins kann ich aber noch sagen: Es gibt den ein oder anderen der etwas verschweigt. Was das ist, müsst ihr natürlich selber rausfinden.

Alles in allem kann ich aber sagen, das ich die Aufarbeitung der Charaktere wirklich gelungen fand.

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Ich hatte ja bereits erwähnt, dass man sehr viel über die Charaktere erfährt und allgemein wird einem ein breites Hintergrundwissen vermittelt. Ich fand das an sich auch echt nicht schlecht, aber es hat für mich stellenweise etwas an Spannung gefehlt und man hätte meiner Meinung nach etwas mehr rausholen können. Ein bisschen mehr Mord hätte ich auch nicht schlecht gefunden.

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Jedoch erfährt man bis zum Ende nicht, wer die Leiche ist, die am Anfang des Buches gefunden wird und dadurch wird durch das ganze Buch durch so eine Art unterschwellige Spannung aufgebaut. Besonders gegen Ende wurde es dann richtig gut und es kamen einige unerwartete Wendungen und es wurde nochmal richtig Spannung.

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Ich finde der Thriller ging weniger in die brutale Richtung, sondern eher in die psychische unterschwellige und das fand ich an sich ganz gut, nur wie gesagt ich hätte mir ein kleines bisschen mehr Brutalität gewünscht.

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Eine Sache, die aber leider nichts so gut fand war, dass gegen Ende etwas mitangehört wird und es wird nie aufgelöst, wer die beiden Personen sind und das fand ich etwas störend. Also es ist jetzt nicht tragend für die Geschichte an sich, aber mich stört sowas immer ein bisschen.

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Fazit:

An sich ein wirklich guter Thriller, der aber stellenweise etwas spannender hätte sein können. Ich empfehle das Buch aber trotzdem guten Gewissens weiter und ich denke es kann viele begeistern.

Ich gebe dem Buch 4/5 Sternen

Hier könnt ihr es kaufen:

https://www.penguinrandomhouse.de/Paperback/Neuschnee/Lucy-Foley/Penguin...