Rezension

Bewährtes Konzept mit zeitgemäßen Charakteren

Neuschnee - Lucy Foley

Neuschnee
von Lucy Foley

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der Hype auf instagram um "Neuschnee" hat mich neugierig gemacht und ich habe es nicht bereut das Buch gelesen zu haben!

Die Situation ist nichts wirklich Neues für Krimi/Thriller-Fans; neun Freunde, zwei weitere Hotelgäste und zwei Hotelangestellte finden sich eingeschneit abseits von jeglicher Zivilisation wieder. Dadurch, dass das Buch in zwei verschiedenen Zeitspannen spielt, vor dem Verschwinden einer Person und nachher, schafft es Lucy Foley die Spannung gut zu halten. Man weiß von Beginn an, dass etwas passiert ist, nur fehlen die Details.

Da es neun Freunde sind, hab ich mir am Anfang etwas schwer getan, alle auseinander zu halten. Da kommt es zu Gute, das man als Leser wirklich wissen will, wie es weitergeht, da man dadurch schnell weiterliest ohne große Pausen zu machen, um wieder jeden zu vergessen. Aber sobald man alle einmal kennengelernt hat, wird es besser. Die Autorin lässt einige weibliche Charaktere ihre Kapitel in der Ich-Form erzählen, während der männliche Part in der dritten Person erzählt wird und mehr Distanz aufgebaut wird. Dieser Erzählstil baut eine stärkere Bindung zu den weiblichen Charakteren auf. Ich habe mich auch beim Lesen gefragt, ob das mit der Geschichte zusammenhängt, oder ob die Autorin bewusst darauf verzichtet aus der männlichen Perspektive zu schreiben (manche männlichen Autoren können absolut keine Frauenperspektiven gut schreiben).

"Neuschnee" ist sicher nicht das spannendste Buch, das ich je gelesen hab, aber ich war gut unterhalten und wollte immer wieder weiterlesen. Die Autorin greift viele Themen auf, die uns in der heutigen Gesellschaft beschäftigen und macht dadurch die Story lebendiger und lebensnahe. Ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen und werde auch den nächsten Thriller von Lucy Foley lesen.