Rezension

Ein brisantes Thema, das fiktiv gut umgesetzt wurde

Gotteslüge - Kathrin Lange

Gotteslüge
von Kathrin Lange

Bewertet mit 4 Sternen

In diesem Thriller dreht es sich um den Kriminalkommissar Faris Iskander, der beim Berliner Landeskriminalamt mit seinem engen Partner Marc, seinem Chef Roland Tromsdorff und andere Kollegen arbeitet, hat gerade noch ein berufliches Trauma zu verarbeiten, bei dem sein enger Partner Paul ums Leben kam. Eines Abends trifft sich Faris mit seiner Ex-Verlobten Laura Zöller in einem Hotel in Berlin, weil sie ihn darum bittet. Er zögert zunächst, weil sie ihn damals verlassen hat. Kurze Zeit später nach deren Trennung hat Laura Christian Zöller geheiratet, den sie nun plötzlich verlassen will. Gleichzeitig muss Faris Iskander den Fall eines Selbstmordattentäters aufklären, den er hautnah miterlebt. Der junge Önur  Aydin sprengt sich mit einem Bombengürtel in die Luft. Angeblich schloss sich Önur radikalen Islamisten an. Faris‘ Schwager Samir arbeitet als Sozialarbeiter und betreute unter anderem auch Önur. Als Faris‘ Schwester Anish Chalid - die Ehefrau von Samir – plötzlich verschwunden ist, rennt Faris die Zeit davon, und muss auch um sein Leben befürchten.

Die deutsche Autorin Kathrin Lange schrieb einen Berliner Thriller, der über das Thema Terrorismus und Islamismus handelt. Der Hauptprotagonist Faris Iskander ist eine Figur mit Migrationshintergrund wie weitere Figuren in dieser Story. Die Autorin konstruierte Figuren, auf die sich Faris Iskander in seinem Team verlassen kann, aber auch Gegner, die seine berufliche Vorgehensweise kritisieren, was aber wiederum ein heterogenes Miteinander schafft und die Story belebt. Die Komplexität der Täter und Opfer kreiert die gewisse Spannung und Neugier beim Lesen, und man rätselt immer mit, wer denn nun der Anstifter zu den Gewalttaten ist. Denn hier handeln die Täter nicht im Alleingang. Der Schreibstil ist unkompliziert, und die Szenen sind nachvollziehbar.

Dieser Thriller gefiel mir aufgrund des brisanten und aktuellen Themas Islam und Terrorismus. Meine Meinung ist dazu, dass man den Namen der Autorin nicht vergessen sollte, denn sie hat Potenzial zu einer guten bis sehr guten Thriller-Autorin. Ich hoffe, dass ihre zukünftigen Bücher genauso lesenswert sind. Besonders sympathisch fand ich Faris Iskander, der sein Leben einsetzt für seine Angehörigen, Kollegen und Freunde. Er hat einen Hauch von Robin Hood. Des Weiteren kann ich den Schreibstil und das Tempo der Story positiv bewerten, wobei ich spannend unterhalten wurde. Diejenigen, die gerne regionale Thriller oder Krimis lesen sowie aktuelle Themen aus der realen Welt gerne in Büchern lesen, kann ich dieses Buch sehr ans Herz legen. Man langweilt sich nicht beim Lesen, eher im Gegenteil. Am Ende könnte man sogar vermuten, dass die Geschichte noch weitergeht.