Rezension

Ein Buch das mich wirklich überraschte

Jaguarkrieger - Christine Ziegler

Jaguarkrieger
von Christine Ziegler

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Meinung zum Jugendbuch:

Jaguar Krieger

 

Aufmerksamkeit:

Diesen Punkt gibt es wie stets auf dem Blog.

 

Inhalt in meinen Worten:

Will ist auf der Flucht, denn er ist nur ein Produkt von Menschen, die das beste aus zwei Menschen hervor schaffen wollten. Er wurde Genmanipuliert und gezüchtet und als man feststellte, er ist nicht so wie man es möchte, schaffte man ihn ab, brachte ihn in ein Kinderheim bis er 16 Jahre alt war und ab da ist er auf sich gestellt. Doch schnell versteht er, er muss fliehen um sich und Freunde zu schützen, denn man ist ihm auf der Spur.

Daniel. Gnadenlos. Bedingungslos. Zerstört alles was irgendwie gezüchtet wurde, denn das ist gegen alle Vernunft. Doch das er dabei sich selbst auf die Spur kommt, das erwartet er nicht.

Doch was hat das mit Will zu tun?

Das könnt ihr nur entdecken wenn ihr das Buch lest.

Wie ich das Gelesene empfand:

Die ersten 100 Seiten waren für mich schwer zu fassen und ich hatte zu kämpfen weiter zu lesen, doch genau nach der 101 Seite hat mich das Buch an sich gerissen und mich nicht mehr entkommen lassen und mir Geheimnisse offenbart, mit denen ich so nicht gerechnet habe. Das Buch ist gespickt von lauter Kleinigkeiten, die doch das Weltbild ganz schön in das Wanken bringen kann. Sei es wie man über Menschen denkt, die nicht über den „normalen“ Weg auf die Welt gekommen sind, sondern im Reagenzglas geschaffen wurden, oder aber auch, wie man damit umgeht, ist es wirklich nicht von Gott, oder ist Gott irgendwie doch da, oder muss man alles bekämpfen? Das muss der Leser für sich selbst herausfinden und dabei wird noch mit sehr vielen Facetten gespielt, die man so vielleicht nicht auf den ersten hundert Seiten erwartet.

Es gibt sogar kleine Dinge, die immer wieder bis zum Ende einem begegnen obwohl man damit nicht rechnet, nur als Beispiel, es gibt da eine graue Katze mit gelben Augen, die Will „verfolgt“ und ihn begleitet.

Charaktere:

Für mich war Will anfangs schwer zu fassen, nach und nach als ich sein Geheimnis und sein Wesen kennen lernen konnte und erfuhr warum er so ist, wie er ist, konnte ich mich gut in ihn hineinversetzen. Wenig später kommt dann noch ein Mädchen dazu, das geflüchtet ist, vom Traumland – zumindest für Will ist es Sektor 1 ein Traumland (die Reichen) - . Doch Liebe ist eben manchmal so verändernd, das auch Will erkennen muss, das er manchmal nicht davonlaufen kann.

Dann gibt es Daniel. Grausam, Gnadenlos will er alles zerstören, was ihm nicht Gottgegeben erscheint. Gerade der Charakter macht das Buch so unfassbar spannend und gleichzeitig obwohl ich Daniel nicht unbedingt mochte, hatte ich extremes Mitgefühl mit ihm gerade am Ende, denn sein Schicksal ist nicht einfach eben so schnell erzählt, man muss es erkennen und dann lernt man schnell das nicht alles Böse böse ist und nicht alles gute Gut ist.

Gesamt ist das Buch mit ganz vielen tollen Charakteren gepinnt, die man einfach verstehen und lieben lernen muss und dann gibt es eben die leichten und verspielten Charaktere.

 

Welt des Buches: 

Die Geschichte spielt 20 Jahre nach dem Cyberkrieg. Der viele Menschen das Leben gekostet hat und dadurch ist das Land und die Welt eher im Rückschritt als es noch davor der Fall war. Wie kann eine Welt weiter existieren, selbst ohne das es die Dinge gibt, die heute teilweise Luxus sind?

Auch ist die Welt untergliedert und in das Ausland kommt man nicht mehr, es spielt in einem Deutschland, das eben in der Zukunft liegt, und nur in Berlin gibt es den Sektor 1 wo einfach alles ganz anders läuft als im Rest des Landes.

Zitate aus dem Buch:

Seite 102: „Wer bist du, Will?“ „Das weiß ich nicht.“ „Finde es heraus. Sonst gehst du verloren.

Seite 102: „ Manchmal muss man nachgeben, um nicht selbst zu zerbrechen.“

Seite 345: „ Liebe macht abhängig und tut weh“, wiederholte Will einen seiner Leitsätze. „Ich weiß“, erwiderte Mia, „und doch ist sie alles, was uns ausmacht.“

 

Spannung:

Wie gesagt die ersten 100 Seiten tat ich mir ziemlich schwer um im Buch anzukommen, das gelang mir dann aber ganz gut und ich wollte dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen und wollte wissen wie es mit Mia und Will weitergeht und wie Will es schafft sich zu befreien, obwohl er nicht gefangen war, war er ein Gefangener und ich wollte unbedingt wissen was mit Daniel kommt, denn das er kein leichter Charakter ist, den man zwar irgendwie schnell in eine Schublade packt, ist er doch genau das was dieses Buch braucht, damit die Spannung förmlich aufglüht und einen Flächenbrand auslöst.

 

Empfehlung:

Habt ihr es satt, das starke Mädchen wie bei Tribute von Panem das Steuer übernehmen? Dann schnappt euch Jaguarkrieger. Ein starker Held mit Charakteren in sich, die man zwar schnell meint fassen zu können und einem doch wieder entgleiten um nur noch einmal ganz andere Seiten aufzuzeigen, faszinierend und zugleich erschreckende Fragen, die auch heute schon deutlich an Relevantheit dazu gewinnen. Denn mal ehrlich wie denkst du über Menschen die im Reagenzglas gezeugt werden? Oder wie denkst du darüber das man heute schon früh auswählen kann, was man auf die Welt kommen lässt oder nicht? Tja das muss jeder für sich wissen und hier packt das Buch wirklich in das Herz und lässt nachdenklich zurück.

Bewertung:

Ich hatte ja die ersten hundert Seiten meine Probleme und dann entwickelte sich dieses Buch in ein Buch das ich nicht mehr aus der Hand legen wollte und immer wieder auf das neue überrascht und sogar überführt wurde, ich dachte auf einmal über Dinge nach, über die ich so bisher nicht nachdachte. Auch war ich von den Charakteren sehr fasziniert. Gerade Daniel und Mia zwei ganz andere Charaktere doch ohne diese beiden, hätte dieses Buch nicht diesen Reiz auf mich ausgeübt. Es ist auch nicht einfach das Buch in eine bestimmte Genre Schublade zu stecken. Denn einerseits ist es eine Endzeitprognose andererseits ist es ein Lebensbejahendes Buch und mehr als nah am Puls der Zeit. Weswegen ich sagen kann, lest es!

Und es gibt trotz der ersten Durststrecke völlig verdient fünf Sterne.