Rezension

Ein Buch für alle großen und kleinen Wikingerfans ist

Viking Warriors - Der Speer der Götter - Richard Dübell

Viking Warriors - Der Speer der Götter
von Richard Dübell

Bewertet mit 4 Sternen

Zunächst hatte ich wirklich Probleme in die Geschichte hinein zu kommen und leider gelang es mir auch erst am Schluss ein Teil der Geschichte zu sein. Der Grund ist, Viking Warriors – Der Speer der Götter wurde eindeutig für junge Bücherwürmer geschrieben. Die Geschichte ist wenig spannend und vorhersehbar, für einen erfahrenen Bücherwurm, der schon jede Menge Storys kennt. Gleich zu Anfang war mir klar, welcher der vielen Figuren eigentlich Loki ist. 

Viggo und Loki, zwei tolle Figuren

Apropos Figuren, obwohl Viggo die Hauptperson der Geschichte ist, ist er nicht meine Lieblingsfigur. Viggo ist zwar klug, stark und kommt auf wundersame Weise auch gut durch die Wikingerwelt, aber er ist auch an manchen Stellen zu perfekt. Er könnte ein wenig mehr Tiefe und Schwäche vertragen. Aber das ist nur meine Meinung. Jungen Bücherwürmern wird die Figur allerdings gut gefallen. Denn Viggo besitzt auf seine Art und Weise etwas, was andere Helden nicht haben und das fand ich gut.
Lieber mochte ich Loki. Er ist genauso, wie ich mir den Gott der Streiche immer vorgestellt habe. Nicht nur optisch, auch charakterlich, hat sich Richard Dübell mächtig ins Zeug gelegt. Er war mir sympathisch und irgendwie hatte ich auch Mitleid mit Loki. Außerdem bin ich gespannt, ob er der entscheidende Punkt im Laufe der Geschichte und Ragnarök ist. Ich hoffe zudem, dass man von ihm in den Folgebänden noch mehr Einblicke erhält.

Eine Story die mehr tiefe bräuchte

An sich ist die Story doch recht einfach und sehr übersichtlich. Das Buch ist in verschiedene Abschnitte geteilt und jeder Abschnitt handelt von bestimmten Dingen an einem bestimmten Ort. Zudem treten mit jedem Leseabschnitt neue Figuren auf und die Handlung geht in eine andere Richtung, als man erwartet. Ich fand das richtig gut.
Was der Story aber fehlt, ist eine gewisse Tiefe. Gerade wenn ich mir die einzelnen Kapitel anschaue. Nicht selten ist ein Kapitel gerade mal eine Seite lang. Die einzelnen Geschichten der Kapitel erwecken den Eindruck, dass der Autor den Punkt der Kapitelhandlung niederschreibt und dann nicht mehr wusste, wie er weiter schreibt und stattdessen mit einem neuen Punkt anfängt. Das erscheint mir alles ein bisschen verwirrend. So kommt es vor, dass Viggo am Schluss des Kapitels ein Zelt betritt und das Kapitel damit endet.
Im nächsten Kapitel kommt er schon wieder heraus. Was er darin gemacht hat, weiß man nur durch eine Unterhaltung. Mir wäre es lieb gewesen, wenn Richard Dübell hierbei ins Detail gegangen wäre. Er hätte ja beschreiben können, dass Viggo sich, am Beispiel des Zeltes, umsieht, was er sieht (oder eben nicht sieht) und wie er sich dabei fühlt. Ein bisschen mehr Tiefe wäre wirklich schön gewesen.
Aber das ist meckern auf hohem Niveau und ich muss nochmal sagen, dass Viking Warriors – Der Speer der Götter eher für jüngere Leser gedacht ist.

Das Christentum im Kampf gegen den nordischen Glauben

Was mich jedoch besonders begeistert, ist einfach dieser ganze nordische Glauben. Auch im Kampf gegen den christlichen Glauben. Ich wusste zwar schon immer, wie ähnlich sich die alten „Religionen“ sind, aber, dass es im Grunde genommen wirklich kaum Unterschiede gibt, wird einem dank Richard Dübell noch mal bewusst. Ich fand es auch immer wieder schön, wie die Wikinger sich dagegen werten, jemandem wie einem Mönch zu folgen. Nicht alle, das muss man dazu sagen, aber einige schon. Doch es wird auch deutlich wie sehr man damals versucht hat die Heiden zum christlichen Glauben zu zwingen. Leider hat sich da auch heute nicht viel geändert.
Ich fand es auch gut, dass Richard Dübell vieles zur nordischen Mythologie erklärt hat. Klar, ich kenn mich ein wenig damit aus. Aber für unwissende und junge Leser war das alles noch mal wunderbar und verständlich erklärt. Und wer wirklich mit einigen Wörtern wie Thing, Niflheim oder Jarl Probleme hat, kann ja mal im Anhang blättern. Darin stehen übrigens auch verschiedene „moderne“ Wörter wie „Cheat“.

Fazit

Das Buch ist eindeutig für junge Bücherwürmer, das muss man so sagen. Aber die Geschichte ist spannend, interessant und macht super viel Spaß zu lesen. Am Ende war mir sogar ein wenig wehmütig zumute, weil die Geschichte vorerst endet. Aber ich kann die Geschichte mit gutem Gewissen jedem großen und kleinen Wikingerfan empfehlen und werde das Buch auch an meine jüngeren Geschwister weiter reichen. Ich hoffe, dass wir bald den zweiten Band in den Händen halten, um endlich zu erfahren, wie die Story weitergeht. Denn darauf bin ich mehr als gespannt.

Ausführliche Rezension: http://buecher-blog.org/viking-warriors-der-speer-der-goetter-buchrezension-jetzt-lesen/