Rezension

Ein Buch voller Fragezeichen

Der Preis der Treue - Diane Brasseur

Der Preis der Treue
von Diane Brasseur

Bewertet mit 2 Sternen

Er, 54 Jahre alt, verheiratet, hat eine Geliebte - Alix. Mit seiner Frau, seiner Tochter und dem krebskranken Vater wohnt er in Marseille - am Wochenende. Denn arbeiten tut er in Paris und dort lebt auch seine Alix, mit der er auch mehr oder weniger zusammenlebt.

Nun will er mit seiner Familie Urlaub in New York machen, aber vorher setzt er sich in sein Zimmer und denkt über seine Situation nach, will eine Entscheidung treffen ...

 

Selten habe ich mich durch ein Buch so gequält.

Ein alternder Mann, der eine bedeutend jüngere Geliebte hat, macht sich Gedanken darüber, was die Frauen denken könnten. Er spielt Szenarien in Gedanken durch, denn die Situation mit den zwei Frauen belastet ihn. Sein Ego ist recht groß, dass sich eine jüngere Frau für ihn interessiert, aber seine Frau liebt er auch noch, oder das, was er für Liebe hält. Eine Trennung von ihr kommt von vornherein für ihn nicht in Frage.

 

Durch seine Gedankenwelt erfährt der Leser, wie er Alix kennengelernt hat und wie seine Beziehung zu ihr beschaffen ist.

Eine Handlung findet in dem Buch so gut wie nicht statt.

Es werden in dem Buch viele Fragen gestellt, aber eine Beantwortung dazu gibt es nicht.

 

Man hat hier einen alternden Protagonisten vor sich, der das eine haben will, das andere aber nicht lassen.

Von Sympathie ihm gegenüber kann von meiner Seite aus nicht die Rede sein. Ganz im Gegenteil, ein selbstherrlicher, unsympathischer Typ, den man nicht wirklich kennenlernen will.

Aber dank der Autorin ist das auch nicht möglich, denn die Protagonisten sind recht flach gehalten, ohne Tiefe dümpeln sie in einer Aneinanderreihung von Fragen so vor sich hin.

 

Das Buch hat 174 Seiten und der Schriftsatz ist recht großzügig gehalten. Man hat es schnell gelesen und stellt sich nach der Lektüre die Frage "Was sollte das?" Ohne letztendlich doch noch zu einem Resultat oder ähnliches zu kommen, steht der Leser mit der selben Erkenntnis da wie zu Beginn des Buches.

Eigentümlich ist schon die Tatsache, dass nie gesagt wird, wie der Mann und seine Frau heißen, lediglich Alix bekommt einen Namen.

 

Mich hat dieses Buch recht konfus zurückgelassen, weil ich nicht dahinter gekommen bin, was die Autorin mir eigentlich sagen wollte. 

Ein Buch, das man nicht gelesen haben muss, wozu auch?