Rezension

Ein Buch voller Gegensätze mit einem sympathischen Killer als Hauptfigur

Schattenkrieger -

Schattenkrieger
von Henrik Siebold

Bewertet mit 5 Sternen

Buchmeinung zu Henrik Siebold – Schattenkrieger

Schattenkrieger ist ein Kriminalroman von Henrik Siebold, der 2022 bei Aufbau Digital erschienen ist.

Zum Autor:
Henrik Siebold ist Journalist und Buchautor. Er hat unter anderem für eine japanische Tageszeitung gearbeitet sowie mehrere Jahre in Tokio gelebt. Unter einem Pseudonym hat er mehrere Romane veröffentlicht. Er lebt in Hamburg.

Zum Inhalt:
Manuel Jessen lebt unauffällig in Hamburg und betreibt dort einen Imbiss. Er war früher Elitesoldat in Afghanistan, geriet in Gefangenschaft der Taliban und wurde befreit. Der CIA bezahlte seine Wiederherstellung und als Gegenleistung arbeitet er als Auftragskiller. Dann läuft etwas total schief und es wird nicht nur für Manuel ungemütlich.

Meine Meinung:
Dieses Buch verbindet eine actionreiche Handlung mit Elementen japanischer Philosophie und Kultur. Manuel ist eine sympathische Figur und bei seinen Freunden sehr beliebt. Er gilt als friedfertig und versucht Konfrontationen zu vermeiden. Gelegentlich muss er aber eine alte Schuld abarbeiten. Episodenhaft wird in eingestreuten Rückblenden sein Werdegang geschildert und sein Fable für japanische Kampfkunst wird verständlich. Auch möchte er alles was er tut möglichst perfekt erledigen. Man spürt die Sehnsucht nach Ruhe und Frieden bei der Hauptfigur, aber auch seine Bereitschaft und seinen Willen, eingegangene Verpflichtungen um nahezu jeden Preis zu erfüllen. Nach einem Auftragsmord wird er plötzlich zum Gejagten und beginnt sich mit allen Kräften zu wehren.

Natürlich wirkt die Geschichte in weiten Teilen märchenhaft, zeitigt aber auch eine hohe Spannung. Die Geschichte lebt von vielen Gegensätzen, die in der Hauptfigur aufeinandertreffen. Einerseits ist Manuell fast friedfertig, aber andererseits setzt er auch massive Gewalt rücksichtslos ein. Eindrucksvoll fand ich sein Aufeinandertreffen mit alten Kampfkunstexperten in Japan im Stile der klassischen Samuraischule.

Die Geschichte liest sich flüssig und wird nahezu ausschließlich aus der Perspektive der Hauptfigur erzählt. Alle anderen Charaktere werden nur angerissen und zeigen kaum Tiefe. Am Ende steht ein utopischer Showdown passend zum Märchencharakter der Geschichte. Manuel ist ein Mensch mit besonderen Fähigkeiten, der aber die meiste Zeit fremdgesteuert agieren muss. Der Schreibstil ist packend und empathisch. Selten habe ich mit einer Figur so mitgelitten.
 

Fazit:
Eine märchenhafte Geschichte voller Gewalt, aber auch mit einer Hauptfigur, die nach Ruhe und Frieden strebt. Mich hat die Geschichte um die charismatische Hauptfigur mit Elementen japanischer Kultur in ihren Bann gezogen. Deshalb bewerte ich den Titel mit fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten). Von mir gibt es eine Leseempfehlung, auch wenn dieser Mix sicher nicht jedem gefallen wird.